Die »Sachsen-Anhalt«, die dritte Fregatte der Klasse 125, ist zu ihrer ersten Seefahrt ausgelaufen. Zu der planmaßigen Werftprobefahrt verließ das Schiff heute das Werftgelände in Hamburg.
Über rund zwei Wochen werden die schiffstechnischen Systeme und Anlagen, darunter die Antri[ds_preview]ebsanlage, das Manövrierverhalten und der schiffstechnische Betrieb nun getestet. Die Werftprobefahrt führt laut TKMS von Hamburg über die Elbe in die Nordsee, um nach Absolvierung des Erprobungsprogrammes nach Hamburg zurückzukehren.
Neben technischem Fachpersonal des Bundesamts für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw), dem Erprobungsteam der Arbeitsgemeinschaft ARGE F125 und Mitarbeitern weiterer beteiligter Unternehmen sind auch Mitglieder der zukünftigen Besatzung der Marine an Bord.
Hoher Automatisierungsgrad
Nach der »Baden-Württemberg« und der »Nordrhein-Westfalen« nimmt mit der »Sachsen-Anhalt« nunmehr das dritte Schiff der Fregattenklassen F125 am Seeverkehr teil. Im Dezember musste die »Baden-Württemberg« wegen Soft- und Hardware-Mängeln noch einmal zurück in die Werft. Die von Grund auf neu konzipierten Schiffe der Klasse F125 weisen mit ihren rund 28.000 elektrischen Geräten einen extrem hohen Automatisierungsgrad auf, der es laut Werft ermöglicht, die Besatzungsstärke im Vergleich zu vorherigen Fregattenklassen deutlich zu reduzieren. Gleichzeitig können die Schiffe bis zu zwei Jahre in ihrem Einsatzgebiet verbleiben. Damit setzen die Schiffe erstmals das Konzept der sogenannten Intensivnutzung um.
Neben der hohen Automatisierung wird dies auch möglich durch ein Mehrbesatzungskonzept, das den kompletten Austausch der Besatzung im Einsatzgebiet vorsieht. Mit eigenen Sanitäranlagen (inkl. Dusche) in jeder Kabine, einem kleinen Fitnessraum sowie Internetanschlüssen tragen die Schiffe zudem modernen Erfordernissen der Besatzung Rechnung.
Hauptdaten der F125:
- Länge: 149 m
- Breite: 18 m
- Höchstgeschwindigkeit: >26 kn
- Verdrängung: ca. 7000 t
- Besatzung: max. 190 Personen (davon 120 Personen Stammbesatzung)
Die ARGE F125 setzt sich aus thyssenkrupp Marine Systems als dem federführenden Unternehmen und der Bremer Fr. Lürssen Werft zusammen. Die Fertigung der Vorschiffe mit entsprechender Vorausrüstung erfolgte auf den Werftstandorten der Fr. Lürssen Werft in Bremen und Wolgast. Die Fertigung der Hinterschiffe, der Zusammenbau der Schiffshälften sowie die weitere Endausrüstung erfolgt unter Leitung von thyssenkrupp Marine Systems auf der Hamburger Werft Blohm+Voss.
