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In der P&I-Versicherung ist kurz vor der traditionellen Vertragsprolongation am 20. Februar eine weitere Übernahme besiegelt worden. So trennt sich die britische Versicherung Royal & Sun Alliance (RSA) von ihrer P&I-Zeichnungsagentur Lodestar Marine, Käufer ist der US-Spezialvers[ds_preview]icherer Ryan Specialty Group.

Lodestar gilt als drittgrößter kommerzieller Festprämienversicherer für Schiffshaftpflicht nach British Marine und Raets Marine und bietet erweiterte Deckungen bis zu einem Haftungslimit von 1 Mrd. $ an. Schwerpunkt des Geschäfts bilden kleinere und mittelgroße Handelsschiffe bis 40.000 BRZ.

Bildschirmfoto 2018 02 15 um 15.57.58Zum Kaufpreis wurde keine Angaben gemacht, genauso wenig wie zu den Hintergründen des Verkaufs durch RSA. Die Mehrzahl der kommerziellen P&I-Versicherer sollen zuletzt Verluste geschrieben haben, nachdem das Prämienniveau infolge scharfer Konkurrenz seitens der großen Gegenseitigkeitsversicherer der International Group stark unter Druck kam. Allerdings bleibt RSA auch in Zukunft Risikoträger für P&I.

Wie der London Market Marine Director des Konzerns, Rob Cook, in einem Schreiben an Kunden und Geschäftspartner klarstellte, steuert RSA weiterhin die finanziellen Sicherheiten für Schäden bis zu einer Höhe von 500 Mio. $ für Lodestar bei. Die Produktverantwortung samt Risikozeichnung und Schadenbearbeitung liegt aber künftig bei der Ryan Specialty Group. Das Geschäft soll unter der eingeführten Marke Lodestar und mit dem bestehenden 18-köpfigen Team in London fortgesetzt werden.

Die Geschäftsführer und Mitgründer von Lodestar, Charles Dymoke und John Hearn, bleiben als Executive Directors an Bord, wie die Ryan Specialty Group mitteilte. Der Transportversicherungsleiter des Unternehmens, Jorge PP&Iecci, erklärte, dass Lodestar auch als Sprungbrett in neue Sparten der Seeversicherung im Londoner Markt dienen soll.

Der Verkauf der P&I-Sparte durch RSA ist die zweite größere Transaktion in dem Sektor binnen eines Monats. Erst vor wenigen Wochen hatte sich der US-Versicherer Navigators dazu entschlossen, sein P&I-Geschäft an den britischen Versicherungsdienstleister Thomas Miller zu verkaufen.