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Die weltweit fünftgrößte Linienreederei Hapag-Lloyd plant erhebliche Investitionen in die Aufrüstung ihrer Kühlcontainerflotte. Die Rede ist von einem zweistelligen Millionen-Betrag.

Wie der Vertriebsvorstand des Unternehmens, Thorsten Haeser, heute auf einem Seminar in der Konze[ds_preview]rnzentrale erklärte, prüft die Reederei jetzt den flächendeckenden Einsatz einer Fernüberwachung von Kühlcontainern für den Transport verderblicher Waren.

Für einen Pilotversuch seien bereits Hunderte Container mit Sendern und Sensorik des französischen Anbieters Traxens ausgestattet worden, welche laufend die Position, Innentemperatur und den Zustand (geöffnet/verriegelt, Druckeinwirkung) der Transportbox an die Reedereizentrale übermitteln.

Die Daten sollen den Wareneignern bei der Planung ihrer Logistik helfen. Bei den laufenden Tests soll auch ausgelotet werden, inwieweit die Kunden bereit sind, für diese Extraleistung über die Fracht hinaus zu zahlen.

»Die Investition muss für uns Sinn machen und sich in einen Return umrechnen lassen«, stellte Haeser klar. Möglicherweise werde noch in diesem Jahr die Entscheidung getroffen, dass System »komplett auszurollen«, so der Vertriebsvorstand von Hapag-Lloyd.

Bei einem Gesamtbestand an Kühlcontainern von rund 165.000 TEU dürften sich die Kosten auf einen zweistelligen Millionenbetrag summieren. Haeser geht von rund 100 $ pro Containernachrüstung aus. Langfristig gehe an der Einführung eines entsprechenden Systems kein Weg vorbei.

Bereits vor rund zwei Jahren hatte Maersk seine gesamte Kühlcontainerflotte mit GPS-Sendern und Sensorik ausgerüstet, um einerseits die interne Containerlogistik zu optimieren und andererseits den Kunden zusätzliche Transportdaten liefern zu können.

Mit einem möglichen Auftrag seitens Hapag-Lloyd für Traxens steigt die Chance, dass sich ein reedereiübergreifender Standard für die Container-Fernüberwachung herausbildet. Denn mit CMA CGM und MSC setzen bereits zwei andere Schwergewichte in der Linienschifffahrt auf die Dienstleistungen der Firma. Mehr noch: Beide Carrier haben in Traxens investiert.