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Während einige EU-Staaten zu den stärksten Verfechtern einer Reduzierung von Treibhausgasemissionen der Schifffahrt gehören, zählen die wichtigsten EU-Flaggenstaaten offenbar zu den größten Verhinderern.

Angeführt werden die Emissions-Gespräche bei der IMO von EU-Seite durch Deut[ds_preview]schland, Belgien und Frankreich. Zusammen mit den Niederlanden, Spanien, Schweden, UK, Dänemark, Luxemburg und Finnland sind sie laut einer Erhebung der NGO Transport & Environment (T&E) die Aktivsten, wenn es um den Klimaplan der IMO geht. T&E stützt sich auf schriftliche und mündliche Auskünfte von EU-Staaten an die IMO.

Die fünf »worst performers« im Ranking sind Griechenland, Zypern, Italien, Portugal und Kroatien. Die Größten Schiffsregister der EU, Malte, Griechenland und Zypern erhielten fast ausschließlich Minuspunkte wegen ihrer »nahezu nicht vorhandenen Ambitionen« in den Klimaverhandlungen.

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Quelle: Transport & Environment

Faig Abbasov, Shipping Officer bei T&E, erklärt: »Als das Europäische Parlament 2017 nach Maßnahmen gegen Schiffsemissionen verlangte, war das Geschrei bei den großen europäischen Schifffahrtsnationen groß, die EU solle sich nicht einmischen, alle täten ihr Bestes, um die Sache in der IMO zu regeln. Aber dieselben Staaten versuchen nun, einen Klima-Deal für die Schifffahrt bei der IMO zu behindern.« Die Branche verursache 3 % der globalen CO2-Emissionen, Tendenz steigend, sei aber einer der wenigen Bereiche ohne sektorspezifische Ziele.

Die IMO kommt im April zusammen, um die Treibhausgasstrategie (Initial GHG Strategy) für die Branche zu verabschieden, über 20 Jahre, nachdem sie durch das Kyoto-Protokoll 1997 dazu aufgefordert wurde. Die wichtigsten Ziele sind die Einigung auf ein langfristiges Ziel zur Emissionsreduktion, eine Zusage für sofortiges Handeln und eine Liste der kurz- mittel-, und langfristigen konkreten Maßnahmen. Zu den Sofortmaßnahmen in der Diskussionen gehören Geschwindigkeitsbeschränkungen und striktere Abgasstandards als sie derzeit in Form des Energy Efficiency Design Index (EEDI) existieren.

Das T&E-Ranking zeigt die geographische Trennung zwischen den nördlichen EU-Staaten, die sich ambitionierter zeigen, und den südlichen Staaten, die hier laut der NGO deutlich weniger Interesse zeigen. Die einzig erwähnenswerte Ausnahme sei Spanien auf Platz 5. Betrachtet wurden 23 Staaten mit Zugang zum Meer sowie Luxemburg, das über ein eigenes Schiffsregister verfügt (der Bericht der NGO ist hier einzusehen).