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Schlechtwetter und Terminalprobleme behindern Verladungen / Spotmarkt für Großbulker erholt sich auf über 9.000 $/Tag

Es war eine deprimierende Woche für Großbulker der Capesize-Klasse mit deutlich sinkenden Spotraten in der ersten Hälfte. Erst am Donnerstag drehte der Markt wied[ds_preview]er leicht ins Plus, um die Woche dann noch bei über 9.000 $/Tag zu beenden. Die Baltic Exchange meldet für heute eine Durchschnittsrate im Zeitcharter-Trip-Geschäft (5tc) für 180.000-Tonner von rund 9.060 $/Tag, womit der Rückgang zur Vorwoche auf -5% beschränkt bleibt. Vor allem im Pazifik wendete sich das Blatt gegen Ende der Woche dank steigender Frachtabschlüsse für Eisenerz und steigender Commodity-Preise. So kletterte die Frachtrate auf der Route von Westaustralien nach China zurück auf über 6 $/t.

Negative externe Einflüsse

Auch die anhaltende Aktivität bei Perioden-Chartern stimmt die Reeder zurversichtlich, dass es bald wieder aufwärts geht. So wurden Zwölfmonatsperioden für »Capes« nach wie vor zu über 20.000 $/Tag geschlossen. Dass es derzeit so trübselig am Spotmarkt aussieht, führen Schiffsmakler auf eine Häufung von negativen externen Einflüssen zurück: starke Regenfälle in Brasilien und Wirbelstürme in Australien, die die Umschlagleistung in den Häfen behindern. Dazu noch Unfälle und technische Pannen in mehreren wichtigen Ladehäfen, darunter Saldanha Bay (Südafrika).

Leichte Einbußen gab es auch für Panamax-Bulker, die ab Wochenmitte eine deutlich geringere Nachfrage im Nordatlantik verzeichneten. Die Durchschnittsrate auf Zeitcharter-Trip-Basis gab leicht von rund 13.000 auf 12.750 $/Tag nach. Gestützt wurde der Markt durch eine lebhafte Tonnagenachfrage an der Ostküste Südamerikas und in Südostasien, wo das Ratenniveau für Rundreisen zwischen Indonesien und China merklich anzog.
Für Supramaxe und Handysizer waren die Märkte diese Woche stabil. Die Durchschnittsraten stiegen leicht bis auf über 12.500 (Supra) und 9.400 $/Tag (Handysize) an. Für Supramaxe ging es u.a. in Südostasien auf der Ratenskala weiter nach oben, dank Nickelerzverschiffungen von den Philippinen nach China und Klinker-Ladungen für Chittagong.

Rohöltankermarkt hofft

Am Rohöltankermarkt mehren sich die Hoffnungszeichen, dass das Jahr für VLCC-Eigner doch nicht in einem krassen finanziellen Fiasko enden muss. Jedenfalls ging es für die Supertanker diese Woche am Frachtenmarkt im Persischen Golf seit langem zum ersten Mal deutlich aufwärts. Die Durchschnittserträge bei Ausreisen nach Fernost verdoppelten sich auf rund 10.000 $/Tag. Die günstigere Marktsituation verdanken die Reeder Maklerangaben zufolge u.a. einem verringerten Zustrom von Tonnage aus Fernost – als Folge von wetterbedingten Verzögerungen bei der Tankerabfertigung in China. Zudem wirkten sich offenbar die verstärkten Verschrottungsverkäufe – schon 15 VLCC seit Jahresanfang – positiv auf den Markt aus, heißt es.

Den mittleren und kleineren Tankertypen nützt das aber herzlich wenig. So verzeichneten Suezmaxe diese Woche einen deutlichen Ratenrutsch in Westafrika bis auf ein Zeitcharteräquivalent von nur 5.000 $/Tag. Für die Aframaxe tendierten die Raten aufgrund sehr überschaubarer Aktivität sowohl in Nordeuropa als auch im Persischen Golf leicht nach unten.

Chartermarkt für Containerschiffe legt zu

Am Zeitchartermarkt für Containerschiffe hat sich der Aufwärtstrend diese Woche noch einmal beschleunigt, mit klaren Steigerungen für die mittleren Größen von 1.700 bis 3.500 TEU sowie für konventionelle Postpanamax-Schiffe mit rund 6.000 TEU Kapazität. Zwei ältere E.R.-Frachter mit 6.000 TEU Kapazität sollen zu 15.750 $/Tag in Asien sowie im Atlantik verlängert worden sein, während ein 6.800-TEU-Schiff älteren Baujahres seine Beschäftigung bei CMA CGM zu rund 16.800 $/Tag verlängert haben soll. Ein 1.700-TEU-Schiff des B170-Typs mit Baujahr 2002 konnte Maklerangaben zufolge zu einer neuen Benchmark-Rate von über 10.000 $/Tag an Koreaner verchartert werden. (mph)