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Der griechische Bunkerspezialist kann das Entsorgungsunternehmen H.E.C. Europe doch nicht übernehmen. Juristische Streitigkeiten sorgen für ein Auslaufen der Frist.

V[ds_preview]or wenigen Wochen sah es noch so aus, als ob die Übernahme bereits in mehr oder minder trockenen Tüchern ist. Man habe sich geeinigt und werde die ausstehenden Anteile an H.E.C. – das selbst 2015 die Entsorgungs- und Reinigungsaktivitäten der Hamburger Eckelmann-Gruppe gekauft hatte – übernehmen, hieß es seitens des in New York gelistete Unternehmens Aegean Marine Petroleum Network Inc.. Mit der Akquisition wollte man künftig gemeinsam Hafeninfrastrukturen im Bereich Bunkerung und Entsorgung anbieten.

Doch heute veröffentlichte Aegean eine knappe Mitteilung. Demnach sei die vertraglich vereinbarte Frist für die Umsetzung der Transaktion abgelaufen. »Entsprechend ist die Vereinbarung mit den H.E.C.-Anteilseigner erloschen«, heißt es darin. Details wurden nicht genannt. Dem Vernehmen nach gab es einen Rechtsstreit, da Teile der Anteilseigner die Übernahme blockieren wollten.

Der Kaufpreis sollte 367 Mio. $ betragen, die Verhandlungen zogen sich über mehrere Monate hin. Zu den potenziellen Verkäufern gehörten Gesellschaften von Dimitris Melisanidis und weiteren Mitgliedern seiner Familie sowie Teile der Agiostratitis-Familie. Melisanidis, Gründer beider Firmen, zeigte sich zuversichtlich, dass nach der Transaktion einige Synergien gehoben werden könnten, nicht zuletzt durch einen effektiveren Einsatz der Aegean-Flotte, von denen einige Schiffe aufliegen.

Sowohl Aegean als auch H.E.C. hatten in der jüngeren Vergangenheit durch Übernahmen auf sich aufmerksam gemacht. H.E.C. mit dem Eckelmann-Deal, Aegean hatte den Rostocker Bunker-Lieferanten OBAST Bunkering & Trading GmbH übernommen, um die Ostseehäfen zu bedienen. Ob die jetzt gescheiterte Übernahme Konsequenzen für das Geschäft in Deutschland bzw. die deutschen Tochterunternehmen haben könnte, ist derzeit noch nicht abzusehen, gilt allerdings als eher unwahrscheinlich.