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Die Commerzbank, einst zweitgrößter deutscher Schiffsfinanzierer, hat ihr Kreditportfolio im vergangenen Jahr noch einmal fast halbiert. Ende 2017 standen nur noch 2,6 Mrd. € in den Büchern – der endgültige Ausstieg rückt damit immer näher

Zu Hochzeiten 2008/2009 waren es dagegen mal 23Mrd. €. Die Commerzbank stand damals hinter der HSH Nordbank auf Platz 2 unter[ds_preview] den deutschen Schiffsfinanzierern. 2012 hatte der Vorstand den Ausstieg beschlossen, seither wird radikal abgebaut – um 20Mrd. € innerhalb von nur fünf Jahren. Und der endgültige Ausstieg rückt immer näher.

Allein im vierten Quartal wurden noch einmal 0,7Mrd. € an Altkrediten verkauft. Unter anderem war von der Berenberg Bank (Hamburg) zusammen mit einem Finanzinvestor ein Teilportfolio von 300 Mio. $ übernommen worden.

Die Risikovorsorge lag 2017 bei 781Mio. € (2016: 900Mio. €). Das gesunde Risikoprofil der Bank spiegele sich in der nochmals reduzierten, sehr niedrigen Quote für Problemkredite (NPL-Quote) von 1,3 % wider, heißt es.

Das Segment Asset & Capital Recovery (ACR) hat das Schiffsfinanzierungsportfolio im Jahresverlauf durch einen Abbau von insgesamt 2,2Mrd. € auf 2,6Mrd. € deutlich verkleinert. Die Erträge vor Risikovorsorge verringerten sich in diesem Segment auf 166Mio. € (2016: 213Mio. €). Die Risikovorsorge reduzierte sich im gleichen Zeitraum auf 336Mio. € (2016: 599Mio. €). Das Operative Ergebnis lag bei -269Mio. €, damit konnte der Verlust nahezu halbiert werden (2016: -515Mio. €).

Unter Berücksichtigung von Restrukturierungsaufwendungen (808Mio. €) lag das Vorsteuerergebnis bei 495Mio. € (2016: 643Mio. €). Nach Abzug von Steuern in Höhe von 245Mio. € und Minderheitsanteilen von 94Mio. € habe die Commerzbank 2017 ein positives Konzernergebnis von 156Mio. € (2016: 279Mio. €) erzielt. Die Deutsche Bank hatte dagegen vor wenigen Tagen einen Verlust von -0,5Mrd. € vermelden müssen.