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Die Duisburger Hafen AG (duisport) hat 2017 einen Umsatz in Höhe von 250 Mio. € erzielt (+9 %). Beim Umschlag am größten Binnenhafen Europas konnten die gruppeneigenen Terminals zulegen. China rückt immer mehr in den Fokus.

Das operative Ergebnis (EBITDA) verbesserte sich um 2 % [ds_preview]auf 41 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Steuern wurde um 16 % auf 22 Mio. € gesteigert (2016: 19 Mio. €). »Die nun bereits seit 20 Jahren kontinuierlichen Ergebnissteigerungen sind maßgeblich auf unser erfolgreiches nationales und internationales Netzwerkmanagement und die Etablierung als wichtigste Logistikdrehscheibe Zentraleuropas zurückzuführen«, so Erich Staake, Vorstandsvorsitzender der Duisburger Hafen AG.

Duisport Vorstand Erich Staake und Thomas Schlipko?ther duisport 2017 Bilanzpressekonferenz
Der duisport-Vorstand Erich Staake (l., Vorstandsvorsitzender) und Thomas Schlipköther bei der diesjährigen Bilanzpressekonferenz (Foto: duisport)

Von den drei duisport-Geschäftsbereichen erzielte das Segment Infra- und Suprastruktur einen Umsatz von 50,7 Mio. €. Das ist eine Steigerung um 4 % gegenüber dem Umsatz im Vorjahr in Höhe von 48,6 Mio. €. Im Geschäftssegment Logistische Dienstleistungen sank der Umsatz um 4% von 78,9 Mio. € auf 75,8 Mio. €. Dieser Rückgang ist Folge der Veräußerung von Anteilen an zwei kleineren Gesellschaften. Dagegen legte der Umsatz im duisport-Geschäftssegment Verpackungslogistik aufgrund der guten Auslastung des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus um 19 % von 73 auf 87 Mio. € zu.

Im Abgelaufenen Geschäftsjahr wurden die Sach- und Finanzinvestitionen um 42 % auf 34 Mio. € erhöht. Neben Investitionen in die Infra- und Suprastruktur wurde ein Warehouse für DB Schenker als Dienstleister der Daimler AG auf der Duisburger Mercatorinsel errichtet. Überdies hat duisport seine bisherigen Geschäftsfelder durch den Erwerb des Speditionsunternehmens Bohnen Logistik ergänzt.

Gesamtumschlag geht zurück, duisport steigert sich

Der Gesamtgüterumschlag einschließlich der privaten Werkshäfen betrug 130,6 Mio. t (2016: 133,1 Mio. t). Das ist ein Rückgang um 1,9 %. Davon entfielen 2017 auf die Häfen der duisport-Gruppe 68,3 Mio. t (2016: 66,8 Mio. t), was eine Steigerung um 2,1 % bedeutet.

Der Güterumschlag per Schiff ging aufgrund des rückläufigen Kohleumschlages von 16,2 auf 15,7 Mio. t zurück. Der Eisenbahnverkehr erzielte vor allem durch die Chinazüge gegenüber dem Geschäftsjahr 2016 ein Plus von 6,8 % auf 18,8 Mio. t. In den Häfen der duisport-Gruppe wurden 4,1 Mio. TEU umgeschlagen. Das ist eine Steigerung um 11 % (2016: 3,7 Mio. TEU).

Neue Seidenstraße im Auge

Das Hafenunternehmen weitet seine Aktivitäten entlang der Korridore der Seidenstraßen-Initiative »One belt, One road« aus. Mit dem größten italienischen Adriahafen Triest intensiviert duisport den Schienengüter- und Trailerverkehr. Der Hafen Triest ist durch die maritime Seidenstraße von Südchina über den Suezkanal bis ins Mittelmeer über den Seeweg eingebunden.

Gemeinsam mit China Merchants Logistics, einem der führenden Logistikunternehmen, werden entlang der Korridore der Seidenstraßen-Initiative Projekte im gesamten eurasischen Bereich realisiert. In diesem Zusammenhang engagiert sich duisport beispielsweise beim Aufbau des über 90 km² großen Industrie- und Logistikparks »Great Stone« nahe dem weißrussischen Minsk und an einem Logistik-Hub bei Istanbul.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr sind über 100 000 TEU mit den Chinazügen transportiert worden. duisport erwartet weiteres Wachstum im Chinahandel. Durch Infrastrukturmaßnahmen entlang der Seidenstraße und durch Harmonisierungsbemühungen bei den Zollmodalitäten kann die Fahrzeit zwischen China und duisport reduziert werden. Das schaffe weitere Umschlagperspektiven, heißt es.

Hafenbetreiber stellt sich breiter auf

duisport hat 2017 mit Partnern aus der Industrie die Innovationsplattform Logistik »startport« gegründet. Startup-Unternehmen wird dort die Möglichkeit gegeben, innovative logistische Lösungen zu entwickeln. Derzeit nutzen fünf Startups die Innovationsplattform. Staake: »Unsere industriellen Kerne müssen mit hochleistungsfähigen Logistikmodellen vernetzt werden. startport soll eine der Keimzellen für Logistik-Innovationen werden.«

Der Hafen Duisburg hat sich außerdem zu einem bedeutenden Automotive Cluster entwickelt. Nach VW und Audi wickelt nun auch die Daimler AG ihr SKD- bzw. CKD-Geschäft für das weltweite Produktionsnetzwerk des Geschäftsfelds Mercedes-Benz Vans vom Duisburger Hafen aus ab.

Im Dezember 2017 hatte duisport das Speditionsunternehmen Bohnen Logistik erworben. Bohnen Logistik beschäftigt rund 150 Mitarbeiter und erzielte zuletzt einen Jahresumsatz von ca. 25 Mio. €. »Die Bohnen-Aktivitäten ergänzen in hervorragender Weise unser bisheriges Produktportfolio«, erklärt Staake.

Infrastrukturentwicklung geht weiter

Hafen Duisburg
Foto: duisport

Das Gelände von logport V in Oberhausen wird derzeit von der logport ruhr GmbH, einem Joint Venture von duisport und RAG Montan Immobilien, aufbereitet. Dort errichtet Edeka ein Logistikzentrum. Auf dem 30-ha-Areal eines ehemaligen Kohlenlagerplatzes der RAG sollen rund 1.000 Arbeitsplätze entstehen. dev.log, ein Joint-Venture zwischen Evonik und duisport, entwickelt das 50 ha große Areal in Niederkassel-Lülsdorf für die Ansiedlung von Logistik- und Produktionsunternehmen. Das Bebauungsplanverfahren für den ersten Teilabschnitt von 20 ha soll im Laufe dieses Jahres abgeschlossen sein.

In Duisburg-Walsum entsteht auf der 40 ha großen Fläche einer ehemaligen Papierfabrik logport VI. duisport errichtet auf dem trimodal angebundenen Areal direkt am Rhein ein Containerterminal. Spätestens ab Ende 2019 soll das Gelände für die Neubebauung zur Verfügung stehen. Staake: »Wir sind zuversichtlich, dass dort deutlich mehr Arbeitsplätze wie zuletzt in der Papierfabrik entstehen.«