Nächster Akt der Neuausrichtung im dänischen Maersk-Konzern. Die Töchter »Drilling« und »Supply Service« gründen ein Joint Venture für Rückbau-Projekte.
Beide Firmen sollen jeweils 50 % der Anteile an dem neuen Unternehmen haben, dass auch eine eigene Marke bekommen soll. Mit dem[ds_preview] Projekt wolle man die über 50-jährige Erfahrung nutzen und Wachstumspotenziale im Markt für den Rückbau von Offshore-Installationen heben, heißt es in einer heute verbreiteten Mitteilung.
Die Neugründung wird allerdings nichts an den Plänen der Konzernspitze ändern, die Sparten abzustoßen, wie deutlich hervorgehoben wurde. Vielmehr will man in Kopenhagen die Töchter attraktiver für mögliche Käufer oder Investoren machen: »Das Joint Venture wird keine Auswirkung auf den Prozess haben, in dem eine neue Eignerstruktur für beide Firmen angestrebt wird«, heißt es.
Der Konzern hatte schon vor längerer Zeit angekündigt, die Unternehmensstruktur zu ändern und zu verschlanken, damit Maersk zu einem integrierten Logistikanbieter mit großer Linienreederei transformiert werden kann. Von den im Öl- und Gasgeschäft aktiven Einheiten will man sich mittelfristig trennen.
Allein in der Nordsee müssten bis 2026 rund 400 Öl- und Gasfelder zurückgebaut werden, das Geschäft habe ein Gesamtvolumen von 56 Mrd. $. Weltweit seien es 700 Felder, so die Einschätzung von Maersk. Mit dem neuen Joint Venture könne man – zunächst – 80% der nötigen Dienstleistungen abdecken. Längerfristig wolle man das Portfolio auf 100 % ausweiten.
CEO kommt von Total, CTO von Ineos
Seinen Hauptsitz wird das Joint Venture im dänischen Lyngby haben, wo auch Maersk Drilling und Maersk Supply Services bereits angesiedelt sind. Für den CEO-Posten setzt man auf eine externe Lösung. Vom Ölkonzern Total kommt Lars Banke zu Maersk. Jens Klit Thomson, bisher Leiter der Rückbau-Abteilung von MAersk Supply Service, wird Chief Commercial Officer (CCO). Auch der Technik-Chef (CTO) kommt neu ins Unternehmen: Carsten Sander ist bislang bei Ineos Denmark beschäftigt.
