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Nach erheblichen Verlusten von –1,9 Mrd. € im Jahr 2016 ist die NordLB 2017 ins Plus zurückgekehrt. Das Konzernergebnis lag bei 135 Mio. €. Das Schifffahrtsportfolio wurde binnen Jahresfrist um 4,7 Mrd. € auf 12,1 Mrd. € reduziert und soll weiter auf 10 Mrd. € schrumpfen.

Schiffs[ds_preview]kredite, die 12% des Gesamtportfolios der Bank ausmachen, bleiben für die Landesbank die größte Belastung: Mit zuletzt 8,2 Mrd. € gelten zwei Drittel des Portfolios weiter als problembehaftet. Diese Summe soll bis Ende 2019 auf 5 Mrd. € verringert werden.

NordLB
Thomas Bürkle (Foto: NordLB)

Mit einer Risikovorsorge in Höhe von 986 Mio. € habe die Schifffahrtskrise deutliche Spuren in der Bilanz hinterlassen, räumte die Bank ein, sie sei aber deutlich geringer ausgefallen als noch 2016 (–3 Mrd. €). »Die Bank ist wieder profitabel«, sagte Vorstandschef Thomas Bürkle.

Das Geschäftsfeld Schifffahrt mit einem Kreditvolumen von jetzt noch 12,1 Mrd. € (2016: 16,9 Mrd. €) und 1.115 Schiffen (2016: 1.363) endete allerdings mit –740 Mio. € im Minus. Nötig wurde erneut eine Risikovorsorge in Höhe von 946 Mio. € im Jahresverlauf 2017. Die problembehafteten Kredite seien zu 88% abgesichert (Core-Coverage-Ratio) und inzwischen in ein gesondertes NPL-Portfolio überführt worden. Dieser Anteil konnte 2017 jedoch nur um knapp 1 Mrd. € auf 8,2 Mrd. € verringert werden. Grund seien weitere Kredite, die von »performing« auf non-performing« eingestuft werden mussten.

»Dieses Teilportfolio werden wir jetzt gezielt abbauen«, kündigte Bürkle an. Dies betreffe vor allem Containerschiffe und Bulk Carrier. Neugeschäft (2017: 0,2 Mrd. €) werde auch künftig nur »selektiv und risikoarm« eingegangen. Eine Zielgröße wurde dabei nicht genannt. Der Fokus liege dabei auf Spezialtonnage und Kreuzfahrtschiffen.

Portfolio NordLB 2017

Die Kernkapital-Quote habe die Bank von 10,5% auf inzwischen 12,2% steigern können. Sie liege damit deutlich über den regulatorischen Mindestanforderungen, so Bürkle. Angepeilt werde eine Quote von 13%. In diesem Zusammenhang hatte es jüngst Spekulationen gegeben, dass die Landesbank eine kräftige Kapitalspritze von bis zu 3 Mrd. € benötigen könnte, um künftige Kreditrisiken abzufedern und die steigenden Vorgaben der Bankenaufsicht zu erfüllen.

Beschlossen ist aber nichts, die Entscheidung soll erst im Lauf des Jahres fallen. Diskutiert wird auch ein Teilverkauf der Landesbank nach dem Vorbild der HSH Nordbank. Unter anderem sollen der US-Finanzinvestor Apollo Global Management, aber auch die HSH-Käufer J.C. Flowers und Cerberus zu den Interessenten gehören, wird gemunkelt. Noch halten das Land Niedersachsen knapp 60 % und die niedersächsischen Sparkassen gut 26%. 6% entfallen auf das Land Sachsen-Anhalt.

Die Bilanzsumme konnte erneut zurückgeführt werden und belief sich Ende 2017 auf 165,4 Mrd. € (2016: 174,7 Mrd. €). Seit 2010 sei die Bilanzsumme um 28% gesunken.