Auf dem Nordende des Bremerhavener Containerterminals hat sich bei Montagearbeiten an einer neuen Containerbrücke am Montagabend ein schwerer Unfall ereignet. Die Ursache war zunächst unklar.

Ein Mobilkran hatte das Maschinenhaus für die neue Liebherr-Containerbrücke angehoben, d[ds_preview]ie derzeit auf dem NTB-Terminal errichtet werden. Dabei stürzte das tonnenschwere Maschinenhaus aus bislang noch ungeklärter Ursache aus einer Höhe von rund 50 m ab  und hinterließ ein Schrotthaufen. Keiner der Montagearbeiter wurde verletzt, der Kranführer erlitt einen Schock. Die Polizei hat inzwischen die Ermittlungen zu dem Unfall aufgenommen.

Die Containerbrücke ist die letzte von sechs neuen, in Irland vorproduzierten Containerbrücken, die NTB an der Stromkaje von Liebherr Container Cranes installieren lässt. Die alten Containerbrücken waren nach zwei Unfällen stillgelegt und abgebaut worden. Zuerst kollidierte im Jahr 2014 ein Schiff gegen eine Containerbrücke und drückte sie aus den Schienen. Nur ein Jahr später brachen Ausleger und Gondel einer anderen Brücke ab. Der Stahl der Brücke wies seinerzeit Risse auf. Bei dem Unfall war der Kranführer ums Leben gekommen.

Durch den Abbau von mehreren älteren, in China gebauten Super-Post-Panmax-Containerbrücken wurden seit Anfang des Jahres schon die ersten drei, rund 135 m hohen Containerbrücken installiert. Die von Liebherr in Irland produzierten Containerbrücken gehören zu den weltweit größten Kranen ihrer Art. Sie wiegen jeweils 2.225 t (inklusive Ballast und Spreader), sind insgesamt 135 m hoch und können wasserseitig 73 m überspannen. Die derzeit größten NTB-Containerbrücken reichen 62,5 m weit.

Die neuen Liebherr-Brücken unterscheiden sich nicht nur durch die Größe von den Vorgängern sondern auch optisch, da die Ausleger in Fachwerkbauweise entsanden. Die Beleuchtung ist komplett mit LED ausgestattet, die Fahrerkabine stammt vom niederländischen Hersteller Merford. Darüber hinaus sind die Liebherr-Brücken mit einer Zustandsüberwachung von Antriebsstrang, Hub- und Katzwerk und einem Anti-Kollisionssystem für die Erkennung von Schiffsaufbauten ausgestattet. Die Montage erfolgt im Hinterland des Terminals und nach dem Aufbau wurden schon die ersten drei Containerbrücken per Schwerlastfahrzeug an die Stromkaje gefahren, die anderen drei sollten in den nächsten Wochen verschoben werden. Wann nun die Montage der letzten Containerbrücke aufgrund des Unfalls mit dem Maschinenhaus abgeschlossen werden kann, ist ebenfalls noch unklar. (CE)