Print Friendly, PDF & Email

Das »erste echte« Testfeld für autonome Schifffahrt bekommt Unterstützung vom finnischen Reederverband. Der FSA trat dem Projekt »One Sea« der Betreiber-Gesellschaft DIMECC bei und befindet sich damit in illustrer Gesellschaft.

»Wir wollen Teil der Speerspitze für die Digitalisie[ds_preview]rung der Schifffahrt sein«, begründete FSA-Chef Tiina Tuurnala den Schritt. Der Verband repräsentiert nach eigenen Angaben 25 Reedereien und über 100 Schiffe. Zu den Mitgliedern zählen unter anderem Containerships Oy mit ihren LNG-Feedern, die Fähr- und RoRo-Reedereien Finnlines, Bore und Tallink oder auch Wasaline, Godby Shipping und ESL Shipping. Sie treffen auf eine Gruppe von bereits 25 Unternehmen aus der maritimen Industrie, darunter ABB, Cargotec, Meyer Turku, Rolls-Royce und Wärtsilä.

Die Reeder wollen künftig ihre Erfahrungen aus dem Alltagsbetrieb an Bord und auf See in das Projekt einbringen. Gleichzeitig wollen sie von der Digitalisierung profitieren, eine »Win-Win-Situation«, so Tuurnala weiter.

Autonomous, Autonome, Jaakonmeri, Testfeld, DIMECC, One Sea
Source: DIMECC

Das Projekt »ONE SEA« wird in der Branche als durchaus interessant und gleichsam ambitioniert betrachtet. Am Südwestzipfel Finnlands sollen erste Testläufe mit Projekten der autonomen Schifffahrt durchgeführt werden. Bis zu sechs Wochen lang kann dann unter realen Bedingungen geprüft werden, ob und wie praxistauglich die Konzepte sind. Die Regierung in Helsinki unterstützt das Vorhaben explizit. »Die Förderung von Automation ist eine der Schlüsselstrategien der Regierung«, sagte Transport- und Kommunikationsministerin Anne Berner anlässlich der Eröffnung.

Das gesamte Areal wird mit einem Datennetz überzogen, um die Verbindung zwischen der Zentrale an Land und dem eingesetzten Schiff oder dem eingesetzten System zu ermöglichen. Betreiber des »Jaakonmeri«-Testfelds ist die finnische Organisation DIMECC, beziehungsweise die Initiative »One Sea«, ein Netzwerk aus über 2.000 Forschern und Entwicklern, mehr als 400 Organisationen, getragen von 69 Akteuren aus der Industrie. Es hat an den längsten und breitesten Stellen eine Fläche von 17,85 und 7,10 km und befindet sich vor Eurajoki.

»Was hier funktioniert, funktioniert überall«

Das Feedback beschrieb Päivi Haikkola nach der Gründung gegenüber der HANSA als »überwältigend positiv«: »Diverse Akteure haben ihr Interesse bekundet, zu diesem Zeitpunkt sind es vor allem Zulieferer. Etwas unerwartet bekamen wir auch Anfragen aus anderen Branchen wie der Software- und der Entwicklungsindus­trie sowie von Marine-Organisationen.« Die geographische Lage wird von den Betreibern als großer Vorteil bewertet, es gehe schließlich um die Ostsee, in der auch Eisgang vorkomme. »Was hier funktioniert, funktioniert überall«, so Haikkola weiter.

Ein Wermutstropfen war bislang allerdings, das noch keine Reedereien mit an Bord waren. Das hat sich nun geändert. 2025 wollen Haikkola und Co. das autonome Zeitalter beginnen lassen.