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Mit dem Auftrag für den »Halunder Jet« hatte die australische Austal-Gruppe Europas Schiffbaumarkt ausgestochen. Auch in Zukunft will man Aufträge von hiesigen Reedern gewinnen und sieht sich gut aufgestellt.

Wayne Murray, CEO der Austal-Tochter im philippinischen Cebu, bestätigt[ds_preview] im Gespräch mit der HANSA, dass der europäische Markt sehr interessant ist – trotz der großen Entfernung. »Wir hoffen, in Zukunft öfter für solche Anlässe wie die Taufe des jüngsten Neubaus nach Europa kommen zu können«, sagte der Manager am Rande der Taufe des »Halunder Jets«, den Austal für die Flensburger FRS-Gruppe und deren Helgoland-Verkehr gebaut hat.

Austal, Trimaran, Fred Olsen, RoPax
Fred Olsen ordert zwei Neubauten bei Austal. Zuletzt hatte die Reederei 2005 einen Neubau der Werft bekommen (Bild: Austal)

Zwar ist die australische Gruppe hierzulande nicht unbekannt. In den jüngeren Vergangenheit standen beispielsweise Neubauten für Fred. Olsen oder Fjord Line im Auftragsbuch. Dennoch zeigen sich Beobachter immer wieder überrascht, dass Projekte aus dem Fähr- und Passagierbereich nicht an hiesige Werften vergeben werden, die sich in diesem Markt große Expertise aufgebaut haben.

Bei FRS hat man sich ganz bewusst für den australischen »Weltmarktführer« entschieden, wie Birte Dettmers, Geschäftsführerin der FRS Helgoline bestätigt. Es gab eine weltweite Ausschreibung. Allerdings konnte kein Wettbewerber bei der Kombination von Schiffsgröße, technischen Anforderungen und Preis mithalten, so Dettmers weiter.

»Wollen weiter wachsen«

Bei Austal nimmt im Fahrgastsegment der europäische Markt mittlerweile 60% des Orderbuchs ein. Zwar gibt es eine Menge Aufträge aus Asien, allerdings seien dies eher kleine Schiffe, während für Europa vor allem größere Schiffe gebaut werden, erläutert der Werftchef. »Wir haben hier ein relativ großes Sales-Team und wollen weiter wachsen. Dieses Ziel verfolgen wir seit Jahren«, so Murray. Man sei ständig in Gesprächen mit Reedereien.

Fassmer, Austal
Austal‘s CEO David Singleton und Harald Fassmer in Australien. (Foto: Fassmer)

Der CEO sieht die Werft dabei sehr gut aufgestellt – auch ohne hiesige Partner: »Eine Kooperation mit europäischen Werften ist derzeit nicht angedacht.« Das Joint Venture der australischen Mutter mit der deutschen Fassmer-Werft sei keine Blaupause. Fassmer hatte ein Joint Venture mit Austal gegründet. Allerdings war es auf den Marine-Bereich fokussiert und laut Murray auf ein spezifisches Projekt eingegrenzt: die Ausschreibung des australischen Verteidigungsministeriums für eine Serie von Offshore-Patrouillenbooten (OPV).