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Auch in diesemund in den kommenden Jahren stehen an der deutschen Nord- und Ostseeküste sowie an seegängigen Wasserstraßen einige umfangreiche Baumaßnahmen an, die die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) in Auftrag gegeben hat. Die HANSA stellt die größeren Projekte vor

1) Instandsetzung der Ostmole auf der Insel Helgoland Die Ostmole schützt den Schutz- und Sicherheitshafen Helgoland vor Wellenbelastungen[ds_preview] aus östlichen Richtungen. Die Standsicherheit des bestehenden Bauwerkes ist durch bisherige Belastungen erheblich beeinträchtigt. Deshalb ist eine Grundinstandsetzung notwendig. Nachdem zur Vorbereitung der Baumaßnahme die Kampfmittelräumung 2017 abgeschlossen wurde, soll in diesem Jahr die Ausschreibung erfolgen. Bauzeit: keine Angabe Investitionen: rund 42Mio. € Beteiligte Firmen: stehen noch nicht fest 2) Grundinstandsetzung Eidersperrwerk Das 1968 in Betrieb genommene Eider-Sperrwerk mit seinen fünf je 40m breiten Sieltoren ist starken Belastungen ausgesetzt. Nachdem in den vergangenen Jahren die Betoninstandsetzung der Wehrpfeiler erfolgte, werden derzeit die Sieltore einschließlich der Dichtungen und Torsionslager sowie die Wehrpfeilerdecken instand gesetzt. Weil nur jeweils ein Tor außer Betrieb genommen und nur außerhalb der Sturmflutsaison (Oktober bis April) gearbeitet werden kann, erfolgen diese Instandsetzungen innerhalb der nächsten Jahre. Bauzeit: keine Angabe Investitionen: rund 17Mio. €. Die voraussichtlichen Ausgaben für die sich daran anschließende Erneuerung der An-triebstechnik betragen etwa 10Mio. €. Beteiligte Firmen: Schwalbe Baugesellschaft (Sieltor), Züblin (Bauwerkserhaltung an der Wehrpfeilerdecke). 3) Instandsetzung Westdeckwerk Wangerooge Das 2,8km lange Westdeckwerk auf Wangerooge schützt die Westflanke der Insel vor starken Wellenbelastungen aus westlicher und nordwestlicher Richtung. In den vergangenen Jahren zeigten sich vermehrt Instabilitäten am Deckwerkskörper, die eine umfassende Grundinstandsetzung auf gesamter Länge erforderlich machen. Die Maßnahme wurde im April 2017 mit einem Maßnahmenvolumen von ca. 45Mio. € begonnen. Die Bauzeit erstreckt sich über drei Jahre, da nur in den Sommermonaten gebaut werden kann. Wegen Firmeninsolvenz musste die Baumaßnahme jetzt unterbrochen werden. Zur Fortführung muss diese allerdings neu ausgeschrieben und vergeben werden, sodass in diesem Jahr keine Weiterführung der Maßnahme möglich ist. Es ist geplant, die Bautätigkeit im kommenden Jahr wieder aufzunehmen. 4) Vertiefung der Außenems Das Land Niedersachsen hat beim Bund den Antrag gestellt, eine Vertiefung der Außenems durchzuführen und damit die seewärtige Zufahrt zum Hafen Emden für Massengutschiffe und Autotransporter zu verbessern. Die im Rahmen des eingeleiteten Planfeststellungsverfahrens eingegangen Stellungnahmen sind im erforderlichen Umfang zu berücksichtigen. Anschließend wird das Verfahren fortgesetzt. Bauzeit: keine Angabe Investitionen: rund 37Mio. € Beteiligte Firmen: stehen noch nicht fest 5) Anpassung Außenweser Die bestehenden Fahrrinnenverhältnisse sollen an die Erfordernisse der weltweit verkehrenden Containerschiffe angepasst und eine Abladetiefe von 13,50 m ermöglicht werden. Die aufgrund eines Urteils des Bundesverwaltungsgerichts zu dem Planfeststellungsbeschluss erforderlichen Planergänzungen sollen in diesem Jahr abgeschlossen werden. Bauzeit: keine Angabe Investitionen: rund 62Mio. € Beteiligte Firmen: stehen noch nicht fest 6) Vertiefung Unterweser bis Brake Durch die Vertiefung der Unterweser von Bremerhaven bis Brake (»Unterweser Nord«) soll die Abladetiefe für die tideabhängige Fahrt um 0,90m auf 12,80m vergrößert werden. Von der geplanten Vertiefung soll insbesondere der Getreide- und Futtermitteltransport nach Brake mit Panmax-Schiffen profitieren. Die aufgrund eines Urteils des Bundesverwaltungsgerichts zu dem Planfeststellungsbeschluss erforderlichen Planergänzungen sollen in diesem Jahr abgeschlossen werden. Bauzeit: keine Angabe Investitionen: rund 35Mio. € Beteiligte Firmen: stehen noch nicht fest 7) Fahrrinnenanpassung Unter- und Außenelbe Ausbauziel ist es, die Erreichbarkeit des Hamburger Hafens insbesondere für die Containerschifffahrt zu verbessern (tideunabhängig mit 13,50m Tiefgang, tideabhängig mit 14,50m). Vorhabensträger ist für die Bundesstrecke das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Hamburg und für den Hamburger Bereich die Hamburg Port Authority (HPA). Das Vorhaben ist im Bundesverkehrswegeplan (BVWP 2030) als »Zugesagter Neubeginn« der Kategorie »Laufende und fest disponierte Projekte« zugeordnet. Die Planfeststellungsbehörden des Bundes und Hamburgs hatten am 23. Februar 2012 die Beschlüsse für die Fahrinnenanpasung erlassen. Beim Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) in Leipzig gingen danach insgesamt 13 Klagen ein. Das BVerwG hat am 9. Februar 2017 auf die Klage von Umweltverbänden die Beschlüsse für rechtswidrig und nicht vollziehbar erklärt. Die (wenigen) noch offenen Mängel sind durch ein ergänzendes Verfahren heilbar. Das Ergänzungsverfahren wurde Anfang 2018 begonnen. Alle übrigen Klagen wurden abgewiesen. Bauzeit: etwa zwei Jahre Investitionen: rund 400Mio. € Beteiligte Firmen: stehen noch nicht fest 8) Fünfte Schleusenkammer Brunsbüttel Neubau einer Seeschleuse zwischen Elbe und Nord-Ostsee-Kanal (NOK) mit einem Außen- und einem Binnenhaupt zur Aufnahme der Schleusentore sowie die Anpassung der Einfahrt des elbseitigen Vorhafens. Die Kammerlänge der 5. Schleuse beträgt insgesamt ca. 360m, die Kammerbreite ca. 45m. Anschließend steht die Grundinstandsetzung der vorhandenen großen Schleusenkammern an, die in der jüngeren Vergangenheit häufiger ausgefallen waren. Bauzeit: keine Angabe Investitionen: rund 540Mio.€ Beteiligte Firmen: ARGE Wayss & Freytag Ingenieurbau, Bereich Nord, BAM Infra und Wayss & Freytag Spezialtiefbau. WTM Engineers (örtliche Bauüberwachung), ARGE Neubau 5. Schleusenkammer Brunsbüttel (Los 2), bestehend aus DSD Noell, und Plauen Stahl Technologie (Bau von drei Schleusentoren einschl. Hebepontons) 9) Eisenbahnhochbrücke Hochdonn An der Eisenbahnhochbrücke Hochdonn steht eine Vollerneuerung des passiven Korrosionsschutzes an. Bauzeit: 2018 bis 2030 Investitionen: rund 74Mio. € Beteiligte Firmen: stehen noch nicht fest 10) Grundinstandsetzung Kanaltunnel Rendsburg Derzeit läuft die Grundinstandsetzung der Weströhre des Straßentunnels. Bauzeit: keine Angabe Investitionen: Baukosten Straßentunnel: rund 80Mio. €, als Teilprojekt der Grundinstandsetzung des Tunnels in Rendsburg (Fußgänger- und Straßentunnel) und der Ankerabwurfsicherung auf dem Straßentunnel mit veranschlagten Kosten von insgesamt etwa 150Mio. €. Beteiligte Firmen: keine Angabe 11) NOK-Oststrecke Die Befahrbarkeit des Kanals für Schiffe mit einer Länge von 280m, einer Breite von 32,50m und einem Tiefgang von bis zu 9,50m soll ermöglicht werden. Zudem soll eine Verbesserung der Begegnungsmöglichkeiten im Ausbaubereich geschaffen werden, was zu einer Reduzierung der Passagezeit im Kanal führen soll. Im Wesentlichen gilt es, die Kurven abzuflachen. Konkret heißt das, dass die Kanalböschung auf einer Länge von 11km ausgebaut werden soll, um den NOK im Bereich der Oststrecke auf eine Mindestsohlbreite von 70m zu erweitern. In diesem Jahr soll der Bereich Großkönigsförde bis Groß-Nordsee europaweit ausgeschrieben werden. Nach Abschluss der Arbeiten, die an diesem Streckenabschnitt voraussichtlich bis 2020 andauern werden, werden die weiteren Bauabschnitte in Angriff genommen. Bauzeit: keine Angabe Investitionen: rund 278Mio. € Beteiligte Firmen: stehen noch nicht fest 12) Levensauer Hochbrücke Für den Ersatz der über 100 Jahre alten Levensauer Hochbrücke wurde im November 2017 der Planfeststellungsbeschluss erlassen. Die bestehende Brücke wird bis zum Bau der neuen Brücke in einem betriebssicheren Zustand gehalten. In diesem Jahr sind vorbereitende Bauarbeiten geplant, die sich bis ins kommende Jahr erstrecken sollen, 2020 ist dann der Baubeginn der neuen Brücke vorgesehen. Bauzeit: ab 2020 (Vorbereitungen bereits ab 2018) Investitionen: rund 50Mio. € Beteiligte Firmen: stehen noch nicht fest 13) Ersatzneubau der kleinen Schleuse Kiel-Holtenau Die kleine Schleusenanlage in Kiel-Holtenau ist aufgrund gravierender Standsicherheitsdefizite außer Betrieb. Sie wird an gleicher Stelle durch einen Neubau ersetzt, der den ostseeseitigen verkehrsgerechten Zugang für die Schifffahrt in den NOK langfristig sicherstellen soll. Derzeit werden Planfeststellungsunterlagen erstellt und die Beauftragungen von Planungsleistungen an Ingenieurbüros vorbereitet. Parallel findet eine umfangreiche Baugrunderkundung statt, die aufgrund flächendeckender Kampfmittelverdachtspunkte sehr aufwendig ist. Zur Sicherung der vorhandenen Gebäude auf der Schleuseninsel und zur Vorbereitung der Baugrube werden die alten Kammern übergangsweise mit Sand verfüllt. Bauzeit: keine Angabe Baukosten: rund 240Mio. € Beteiligte Firmen: ARGE Deutsch- Dänische Wasserbau GmbH und Colcrete von Essen Wasserbau 14) Seehafen Wismar – Anpassung der seewärtigen Zufahrt Zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit des Seehafens Wismar und der MV Werften soll die Fahrrinne der seewärtigen Verbindung von der Ostsee bis zum Seehafen Wismar (von km 0 bis km 27) für ein Befahren mit 10,50m tiefgehenden Schiffen vertieft und die Sohle verbreitert werden. Derzeit findet eine Aktualisierung der mit Stand 2012 vorliegenden Planfeststellungsunterlagen aufgrund von Bestandsänderungen und erweiterter rechtlicher Anforderungen statt. Es müssen ca. 6,5Mio. m3 Baggergut bewegt werden. Bauzeit: keine Angabe Investitionskosten: rund 79Mio. € Beteiligte Firmen: stehen noch nicht fest 15) Seekanal Rostock – Anpassung der seewärtigen Zufahrt Zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit des Seehafens Rostock soll die Fahrrinne der seewärtigen Verbindung von der Ostsee bis zum Seehafen Rostock bis einschließlich der Ölhafen-Wendeplatte (von km 2 bis km 17,2) für ein Befahren mit 15m tiefgehenden Schiffen vertieft werden. Es müssen ca. 5,6Mio. m3 Baggergut bewegt werden. Derzeit wird das Planfeststellungsverfahren vorbereitet. Vom WSA Stralsund werden die erforderlichen Umweltuntersuchungen für die Umweltverträglichkeitsstudie durchgeführt und die Fachbeiträge zu verschiedenen EU-Richtlinien (WRRL, MSRL, FFH-VVU) verfasst, sowie die technische Detailplanung entwickelt. Bauzeit: keine Angabe Investitionskosten: rund 112Mio. € Beteiligte Firmen: stehen noch nicht fest Als ergänzende Maßnahme wird die Verkehrstechnik entlang der deutschen Küste voraussichtlich noch bis zum Jahr 2021 für rund 106Mio. € modernisiert. Alle Angaben ohne Gewähr, kein Anspruch auf Vollständigkeit