Ab sofort können Schiffe in Cuxhaven mit Landstrom versorgt werden. Die neue Anlage befindet sich direkt an der Kaikante im Offshore-Hafen. Es ist die dritte Anschluss in einem deutschen Hafen. Siemens und EWE haben die Technik geliefert.
Bereits seit 2016 werden in Hamburg-Alton[ds_preview]a Kreuzfahrtschiffe mit Energie von Land aus versorgt. Gestern wurde eine weitere Landstromanlage in Cuxhaven eingeweiht. Das Land Niedersachsen investiert über seine Hafengesellschaft Niedersachsen Ports rund 1,5 Mio. € in die Hafeninfrastruktur in Cuxhaven.
Cuxhaven ist der erste Hafen von Niedersachsen Ports, der diese Technologie für die Frachtschifffahrt anbietet und so dabei hilft, Luftschadstoffe und Schallemissionen zu verringern, erklärte Holger Banik, Geschäftsführer von Niedersachsen Ports.
EWE NETZ hat von Niedersachsen Ports den Auftrag erhalten, den Anschluss an das öffentliche 20kV-Stromnetz zu bauen. Siemens hat die Schlüsselkomponenten der Siharbor Landstromversorgung geliefert. Insgesamt besteht die Anlage aus einer Station mit zwei Transformatoren und einem Konverter, der den Wechselstrom aus dem öffentlichen Netz (400V/50Hz) in Schiffsstrom (440V/60 Hz) umwandelt. Mit acht Metern Höhe weithin sichtbar ist zudem die Kabelzuführung gebaut worden, bei der über ein Rollensystem die armdicken Stromkabel sicher auf das Schiff geführt werden.
Siemens hat erstmals einen Niederspannungsumrichter mit einer Leistung von 630 kW bei einem Landstromanschluss eingesetzt. Der Frequenzumrichter in Verbindung mit der Steuerungssoftware gleicht die Frequenz des örtlichen Verteilnetzes an die des Bordnetzes an. »Diese Anlage in Cuxhaven ist nach Lübeck und Hamburg bereits die dritte Landstromversorgung für Handels- und Kreuzfahrtschiffe, die wir für einen deutschen Hafenbetreiber liefern konnten. Es wäre wünschenswert, wenn weitere Hafenstädte diesem Beispiel von Cuxhaven folgten«, sagt Peter Kalthoff, Kaufmännischer Leiter der Siemens Division Energy Management in Deutschland.
