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Nachdem die DZ Bank die Transportfinanzierung ihrer DVB Bank zum »nicht-strategischen Geschäftsfeld« erklärt hat, könnte jetzt ein Verkauf in Einzelteilen erfolgen. Problem bleiben die Schiffskredite.

Noch hält sich der Vorstand der Frankfurter Großbank bedeckt. »Man prüfe alle s[ds_preview]trategischen Optionen«, hatte es zuletzt bei der Vorlage der Geschäftszahlen für 2017 geheißen. Da war längst durchgesickert, dass man sich am liebsten von dem Verlustbringer trennen würde. Auch erste Namen von angeblich interessierten Investoren machten die Runde.

Neueste Gerüchte besagen nun, dass offenbar kein Abnehmer für die Bank in Gänze gefunden werden konnte. Reuters zitiert Insider, die Teilverkäufe von Portfolios oder von einzelnen Sparten ins Spiel bringen. Demnach könnte für die Bereiche Flugzeugfinanzierung (Kreditvolumen 6,1 Mrd. €) und Landtransport (1,4 Mrd. €) eine erste Bieterrunde noch im Mai starten. Diese Segmente gelten als finanziell gesund und daher attraktiv.

DVB, DZ BankDie weitaus problematischeren Forderungen der DVB liegen in der Schiffsfinanzierung. Vornehmlich diese Altlasten hatten für den Jahresverlust in Höhe von 774 Mio. € gesorgt. Für das Portfolio von damals noch 9,5 Mrd. € (Schiffe) und weiteren 1,8 Mrd. € (Offshore) musste eine Risikovorsorge in Höhe von 728 Mio. € gebildet werden.

DVB, DZ BankUnter den finanzierten Asset-Klassen (1.427 Schiffe) machen Tanker, die bekanntlich ein miserables Jahr 2017 erlebt haben, 40% des Portfolios aus, gefolgt von Bulkern (21,6%), Offshore (16%) und Containerschiffen (13,5%). Das Schiffsportfolio sollte 2018 erheblich reduziert, der Bereich Offshore Finance dagegen noch im Jahresverlauf komplett abgewickelt werden.

Vorstellbar wäre, so ist zu hören, dass die DZ Bank bei einem möglichen Verkauf dieses Portfolios erhebliche Verluste verbuchen müsste – ähnlich wie bei der Auflösung der Abbaubank bei der HSH Nordbank in Hamburg. Für das »schwerst gestörte« Portfolios mit einer Kreditsumme von 6,3 Mrd. €, davon 4,3 Mrd. € aus dem Schifffahrtsbereich, lag der Buchwert zuletzt nur noch bei 3,5 Mrd. €. Der Kaufpreis soll dagegen nur 2,5 Mrd. € betragen haben – ein Abschlag von immerhin 60%.

Die Namensliste der vermeintlichen Interessenten ist lang. Banken aus China und Japan stehen darauf, angeblich auch die Deutsche Bank, ING oder Macquarie, dazu die US-Finanzinvestoren Apollo oder Cerberus. Sie alle sind aber wohl eher auf Flugzeuge und Eisenbahn aus.

Jüngst tauchte der Name eines weiteren Interessenten auf. Angeblich ist auch der japanische Investor Orix in Frankfurt vorstellig geworden. Dieser hat gleich zweimal, zusammen mit der Hamburger Berenberg Bank, bei Schiffsportfolio-Verkäufen der Royal Bank of Scotland (RBS) zugegriffen. Dabei hatte es sich allerdings, so hieß es, um »gesunde« Portfolios gehandelt.