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Nach der Übernahme durch die Lührs Schifffahrt ist der Schwimmkran »Enak« jetzt im Hamburger Hafen stationiert. Damit entfallen einige aufwendige Überführungen.

Mit 600 t Hebekraft gilt »Enak« als der stärkste Bergungs- und Schwimmkran in Deutschland. Bisher war das Kraftpaket in[ds_preview] Bremerhaven stationiert. Der neue Eigentümer Lührs Schifffahrt  hat den Schwimmkran nach dem Erwerb von der Bugsier Reederei allerdings nach Hamburg verlegt.

Der Schwimmkran war in der Vergangenheit schon häufiger zu Gast in Hamburg, wenn besonders schwere Stückgüter verladen werden mussten. Aufgrund seiner vorherigen Lage in Bremerhaven sei der Aufwand aber jedes Mal groß gewesen, um ihn an die Elbe zu holen, sodass Ladung immer wieder an Hamburg vorbei über andere Häfen geroutet wurde, teilte Hafen Hamburger Marketing jetzt mit. »Mit der Stationierung von ‚Enak‘ in Hamburg bieten sich für Verlader, Projektspediteure und Schwergutreedereien ganz neue Möglichkeiten, die Leistungsfähigkeit des Hamburger Hafen als Umschlagplatz für ihre Projektladung zu nutzen«, wird Vorstand Axel Mattern zitiert.

»Wichtiger Bestandteil«

Der konventionelle Stückgutumschlag macht mit einem Volumen von 1,4 Mio. t zwar nicht mal 1,5 % am Gesamtumschlagvolumen aus, sei wegen seiner Wertschöpfungstiefe und positiven Beschäftigungseffekte aber ein wichtiger Bestandteil im Landungsmix des Hamburger Hafens. Mehrere spezialisierte Multipurpose-Umschlaganlagen wie Wallmann & Co., C. Steinweg (Süd-West Terminal), Rhenus Midgard oder Unikai Lagerei- und Speditionsgesellschaft seien auf das Handling von Projektladung, Schwergut und überdimensionierter Ladung ausgerichtet, heißt es weiter. Besonders schwere Stückguter werden zumeist mithilfe bordeigener Kräne oder der landseitigen Krankapazitäten (bis max. 400 t) bewegt. Zudem stehen in Hamburg die beiden Schwimmkräne »HHLA III« (bis max. 100 t) und »HHLA IV« (bis max. 200 t) zur Verfügung.» Mit dem „Enak“ ist nun eine noch stärkere Option mit einer Tragfähigkeit von bis zu 600 t hinzugekommen«, so die Mitteilung weiter.

1967 gebaut, 1993 nachgerüstet

Der Technologiekonzern Siemens sei ein Beispiel für die Kunden. »Für das Unternehmen ist Hamburg mit seinen spezialisierten Umschlaganlagen der wichtigste Hafen der Nordrange, wenn es um die Verladung von Energieanlagen wie beispielsweise Gasturbinen aus Berlin oder Transformatoren aus Nürnberg geht. Die größten Transformatoren haben ein Stückgewicht von 550 t, die mit den bisherigen Krankapazitäten in Hamburg nicht bewegt werden konnten. Mit „Enak“ besteht nun die Option, diese Groß-Transformatoren und auch andere Schwergutladung über Hamburg zu verladen«, meinen die Verantwortlichen von HHM.

Der 1967 gebaute und 1993 technisch nachgerüstete, DNV GL-klassifizierte Kran ist 55 m lang und 25 m breit. Er fährt unter deutscher Flagge und hat in Hamburg im Ellerholzhafen seinen Liegeplatz. Kürzlich kam das Kraftpaket bei einer spektakulären Bergung zum Einsatz: Nachdem im März eine Fußgängerbrücke vor dem Musical-Theater von »König der Löwen« in die Elbe abgesackt war, hat »Enak« die Zugangsbrücke gehoben und zur Reparatur abtransportiert.