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Die Containerschiffsablieferungen haben in den letzten vier Kalendermonaten bereits 557.000 TEU erreicht. Bis Ende des Jahres könnten insgesamt 1,4 Mio. TEU erreicht werden. 

Vorhersagen, dass Verzögerungen in den Werften die Ablieferungen auf ein Niveau von 1,0 bis 1,2 Mio. TEU [ds_preview]für das Gesamtjahr reduzieren könnten, scheinen sich nicht zu bewahrheiten. Die bestätigten Liefertermine übersteigen diese Zahl bereits.

Über 900.000 TEU Box-Ship-Kapazität werden laut dem Branchendienst Alpghaliner noch im Laufe des Jahres ausgeliefert, darunter 750.000 TEU bestehend aus Schiffen mit einer Kapazität von 10.000 TEU oder mehr. Die Liefertermine für die meisten dieser großen Schiffe dürften eingehalten werden, da Schiffe mit mehr als 500.000 TEU bereits Dienstaufträge erhalten haben. Darüber hinaus hat Alphaliner weitere 250.000 TEU an Schiffen unterschiedlicher Größe identifiziert, die bereits für 2018 angesagt sind.

Der Bau vieler dieser Schiffe ist bereits gestartet, die Frachter sollen in den kommenden Monaten fertiggestellt werden, wobei nur mit minimalen Verzögerungen zu rechnen ist. Anders als in den Vorjahren, als einige Eigner wegen schlechter Gewinne Schiffsablieferungen zurückstellen wollten, bieten die heute lebhafte Nachfrage und eine vergleichsweise kleine Aufliegerflotte wenig Anreiz für solche Bewegungen.

Neue Einheiten für COSCO, Maersk, Evergreen und CMA CGM

Unter den größeren Schiffen sind die sieben verbleibenden 19.000-21.000-TEU-Einheiten von COSCO, die in diesem Jahr fällig werden, alle für die Strecke Asien-Nord-Europa (im Rahmen des Dienstes NE3 der OCEAN-Allianz) bestimmt und bis Ende Oktober im Einsatz.

Bemerkenswert war laut Alphaliner, dass COSCO bereits im vergangenen Jahr zehn V/ULCS von 2018 auf 2019 verschoben hatte. Des Weiteren sollen die Partner der OCEAN Alliance, Evergreen und CMA CGM, ihre Aufträge für jeweils sechs bzw. zwei Neubauten von 20.000 bis 21.000 TEU bekräftigen, so dass die Schiffe noch in diesem Jahr geliefert werden.

Diese 15 ULCS-Neubauten für die OCEAN Alliance sowie die beiden letzten Maersk-Schiffe mit 20.500 TEU (»EEE-Mark II«), die in Kürze ausgeliefert werden, werden bereits vor Ende dieses Jahres rund 346.000 TEU in die weltweite Flotte einbringen. Weitere 400.000 TEU werden von mehr als 30 Schiffen in der Größenordnung von 10.000 bis 15.000 TEU kommen, die 2018 ausgeliefert werden.

Containermarkt unter Druck

Der erhebliche Neubauüberhang dürfte den Containerschiffsmarkt unter Druck setzen, da das Gesamtangebot an Schiffen der derzeitigen lebhaften Nachfrage weiterhin vorauseilt. In diesem Jahr wurden bisher nur 23 Schiffe mit 24.700 TEU verschrottet und in den kommenden Monaten gibt es kaum Anreize für weitere Aktivitäten.

Auch wenn es 2018 einige Verzögerungen bei den Ablieferungen geben dürfte, Schiffen geben wird, wird nicht erwartet, dass diese insgesamt 100.000 TEU überschreiten, da in den meisten Fälle nur kleinere Schiffe betroffen sind. Auf der Grundlage dieser Trends wird das Nettoflottenwachstum für das Jahr 2018 auf über 6% geschätzt.