Print Friendly, PDF & Email

Mit Britannia Steam Ship schließt sich ein weiterer großer Club der International Group dem Gewinnreigen an und verspricht seinen Mitgliedern erhebliche finanzielle Entlastung.

Der P&I-Versicherungsverein Britannia Steam Ship kam im vergangenen Jahr (2017/18) auf einen Gewinn[ds_preview] von insgesamt 70,5 Mio. $, was nicht weit unter dem Spitzenergebnis des Vorjahres liegt. Die Mitglieder dürfen sich über eine Kapitalausschüttung in zweistelliger Millionenhöhe freuen.

Wie die Manager des Clubs – der britische Versicherungsdienstleister Tindall Riley – bekannt gab, fuhr Britannia einen Überschuss nach Steuern von 80,6 Mio. $ ein. Dem standen allerdings Verluste in Höhe von 10,1 Mio. $ bei der eigenen Rückversicherungsgesellschaft Boudicca ins Haus, deren Ergebnis von Branchenanalysten stets mit dem P&I-Ergebnis von Britannia saldiert werden. Im Vorjahr hatte der Club inklusive Boudicca einen noch höheren Gewinn von 88 Mio. $ eingefahren.

Dennoch sprach der Vorsitzende von Britannia, Nigel Palmer, von einem »weiteren exzellenten Ergebnis«. Damit sei der Haftpflichtversicherer in der Lage, erneut Kapital an seine Mitglieder auszuschütten. Insgesamt 20 Mio. $ sollen auf Beschluss des Vorstands ausgekehrt werden, wodurch sich die Entlastung der Mitglieder über die vergangenen 18 Monate nun auf 61 Mio. $ summiert, wie es heißt. Nach Jahren schlechter Märkte dürften die bei Britannia versicherten Reedereien die Entscheidung mit Erleichterung aufnehmen.

Kapitalanlagegeschäft als wichtige Ertragssäule

Eine wichtige Ertragssäule war im vergangenen Jahr – wie für andere P&I Clubs auch – das Kapitalanlagegeschäft. So warfen die Investments durch Britannia einen Gewinn von über 48,6 Mio. $ ab. Im Kerngeschäft der P&I-Versicherung verbesserte sich die kombinierte Schaden-Kosten-Quote von 90,3% auf 71,1%, was einem Underwriting-Überschuss von 64,6 Mio. $ entspricht.

Nach Abzug der im vergangenen Jahr durchgeführten Entlastung der Mitglieder verblieben netto 50,6 Mio. $, die zu den freien Reserven gestellt wurden. Letztere betragen somit knapp 430 Mio. $.
Seine versicherte Tonnage konnte Britannia im vergangenen Jahr nach vorherigen Einbußen wieder ausbauen, auf 107 Mio. BRZ »owned« und 20,0 Mio. BRZ »chartered«. Wegen des Preisdrucks im P&I-Geschäft fielen die Prämieneinnahmen aber geringer als im Vorjahr aus. (mph)