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Die Internationale Seeschifffahrtsorganisation (IMO) ebnet den Weg für mehr Transporte durch die Beringstraße und die Beringsee. Sie genehmigt die von Russland und den USA vorgeschlagenen Routen.

Mit Wirkung zum 1. Dezember 2018 werden sechs Begegnungsstrecken und drei Schutzgebi[ds_preview]ete rund um die Inseln St. Lawrence, Nunavik and King Island genehmigt. Es handelt sich um die ersten international anerkannten Schifffahrtsrouten, die von der IMO für polare Gewässer erlaubt werden. Sie gehen auf einen gemeinsamen Vorschlag der USA und Russlands von November 2017 zurück.

Beringsstraße, Arktis
Karte: USCG

»Wir haben in den letzten zehn Jahren einen stetigen Anstieg der Aktivitäten in der arktischen Schifffahrt beobachtet. Unsere Routing-Vorschläge sind eine Antwort darauf«, sagt Mike Sollosi, Leiter der Navigation Standards Division bei der US Coast Guard. Die Gewässer gelten nicht nur als sensible Meeresgebiete, sondern wegen der oft rauen Wetterbedingungen und der flachen Gewässer mit Tiefen zwischen 6 und 70 m im östlichen Teil auch als schwieriges Revier. Gleichzeitig schafft der Rückgang des arktischen Eises aber auch neue Möglichkeiten für die internationale Schifffahrt.

Beringstraße, Arktis
Schiffsverkehr in den Jahren 2014-2015 (Karte: USCG)

Die Beringstraße ist eine Meerenge zwischen den Kontinenten Asien und Amerika und verbindet den Arktischen Ozean mit dem Pazifik. Südlich davon liegt das Beringmeer. An ihrer schmalsten Stelle ist sie nur 53 sm breit. Sie ist ein wichtiger Wanderweg für Tausende von Meeressäugetieren wie Grau- und Beluga-Wale und Millionen von Seevögeln.

Die jetzt genehmigten Routen liegen in den Hoheitsgewässern der USA und Russlands vor den Küsten Alaskas und der Tschukotskij-Halbinsel und sollen helfen, Untiefen, Riffe und Inseln zu meiden und das Potenzial für Havarien und Umweltkatastrophen zu reduzieren.

»Der gemeinsame Vorschlag der USA und Russlands, der inzwischen von allen 174 Nationen der IMO angenommen wurde, ist ein ermutigendes Beispiel für die internationale Zusammenarbeit in der Arktis. Wir unterstützen voll und ganz die Bemühungen, die sich rasch verändernde Arktis klug zu verwalten und zu schützen«, sagte Janis Searles Jones, CEO der US-Umweltorganisation Ocean Conservancy.