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Die schwere Havarie des US-Zerstörers »USS John McCain« im August 2017 mit zehn Toten hat jetzt auch personelle Konsequenzen. Der befehlshabende Offizier hat seine Schuld eingestanden und geht in Pension.

Nur wenige Wochen nach der Kollision der »USS Fitzgerald« vor Japan war seinerzeit mit der »USS John McCain« erneut ein US-Kriegsschiff mit einem Frachter zusammengestoßen. Nach der Kollision mit dem Öl-Tanker »Alnic MC« vor Singapur war die Ursache des Unfalls und das genaue Ausmaß der Schäden zunächst unklar. Schon im November hatte die US Navy allerdings einen Untersuchungsbericht vorgelegt, der besagte, dass beide Havarien vermeidbar waren  und auf menschliche Versagen zurückgeführt werden könnten. Von Selbstgefälligkeit, übermäßigem Selbstvertrauen und mangelnder Einhaltung von Verfahrensregeln war die Rede.

Ein wichtiger Faktor war laut dem Bericht unzureichendes Wissen über die Bedienung der Steuerkonsole auf der Brücke. Der kommandierende Offizier habe die Empfehlungen seines Executive Officers, des Navigators und des Senior Watch Officers missachtet, rechtzeitig See- und Ankerwach-Teams aufzustellen, um den sicheren Betrieb des Schiffs zu gewährleisten. Was die Standardprozesse auf der Brücke angehe, sei kein Mitglied der Wache entsprechend geschult gewesen, um die Steuerung im Falle eines Unfalls zu bedienen.

Der befehlshabende Offizier Alfredo Sanchez erklärte jetzt vor einem Militärgericht in den USA, dass er seine Schuld eingestehe. »Ich bin definitiv verantwortlich für die Havarie und werde mich immer fragen, wie es zu den Entscheidungen kommen konnte, die zu dem tragischen Unfall führten«, wird der Soldat von der US-Nachrichtenagentur UPI zitiert. Gleichzeitig reichte er seinen Rücktritt ein und verabschiedete sich in den Ruhestand.