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Die Länder am Horn von Afrika verfolgen ehrgeizige Programme zur Ankurbelung ausländischer Investitionen. Dschibuti scheint in der volatilen Region eine stabile Option zu sein. Aber was sind die Risiken?

Ein neuer Bericht der politischen und Sicherheitsrisikoberatung Allan & [ds_preview]Associates soll Orientierung bieten. Dschibuti, das zum Hub am Horn von Afrika werden will, hat sich in den letzten Jahren für Investoren als attraktiv erwiesen. Es liegt in der Nähe einiger der verkehrsreichsten Schifffahrtswege der Welt mit Zugang zum Indischen Ozean und Roten Meer und blickt auf Jahrzehnte des Friedens und der politischen Stabilität zurück – ganz im  im Gegensatz zu den Nachbarn Somalia, dem verschwiegenen Eritrea und dem vom Krieg zerrütteten Jemen.

»Dschibuti bietet ein attraktives Umfeld für Investoren am Horn von Afrika, aber seien Sie vorsichtig, wie Sie vorgehen«, sagt Allan und Associates Senior Analyst und Subsahara-Afrika-Spezialist Olivier Milland, ein Autor des Berichts. Indikatoren deuteten darauf hin, dass in Dschibuti signifikante Investitionsrisiken bestehen. Dazu zählen:

  • Zunehmende Besorgnis wegen der Korruption, da das Land in internationalen Indizes für Transparenz und Governance nachgegeben hat
  • Der regionale Wettbewerb um Verträge könnte dazu führen, dass nationale Eliten versuchen, von ausländischen Investoren Renten zu erhalten
  • Schlechte makroökonomische Indikatoren: Die Staatsverschuldung wird 2018 87% des BIP erreichen
  • Übermäßige Abhängigkeit vom Nachbarland Äthiopien – 95 % der äthiopischen Exporte gehen durch den Hafen von Dschibuti – und China, seiner Hauptquelle für ausländische Investitionen
  • Verwundbarkeit gegenüber einem globalen protektionistischen Trend, der durch den US-Präsidenten Donald Trump vorangetrieben wurde
  • Spaltungen zwischen den Golfstaaten bedrohen die Stabilität der Investitionen
  • Bedenken hinsichtlich der Neuverhandlung von Verträgen aufgrund eines neuen Gesetzes und Lokalisierung

»Die Veränderung der geopolitischen Dynamik in der Region, inmitten einer protektionistischen Politik in den USA und einer Kluft zwischen den Golfstaaten, stellt die Investoren vor zusätzliche Herausforderungen«, erklärt Milland. Der Bericht ist auf der Website der Beratungsfirma zugänglich.