Ladung kommt in die Vakuumröhre

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    Gemeinsam haben DP World und Virgin Hyperloop One das Unternehmen DP World Cargo Speed gegründet. Dem Terminalbetreiber ist es offenbar Ernst damit, Frachtgut mit Hochgeschwindigkeit durch ein Röhrensystem zu transportieren

    Unter der Marke DP World Cargo­speed soll ein auf der Hyperloop-Technologie basierendes Transportsystem für palettierte Fracht aufgebaut werden[ds_preview].

    DP World Cargospeed soll einen außergewöhnlichen Service für Güter mit hoher Priorität auf Abruf bieten, die Fracht in Fluggeschwindigkeit liefern und dem LKW Konkurrenz machen. Scheich Mohammed bin Rashid Al Maktoum, Herrscher von Dubai, erklärt: »Die Vereinigten Arabischen Emirate sind daran interessiert, eine führende Rolle bei der Gestaltung der Zukunft der Welt zu spielen. Pionier zu sein, bedeutet mutige Entscheidungen zu treffen, die den Weg für innovative Lösungen ebnen.« Er glaube an die langfristige Vision von Virgin Hyperloop One. Das Unternehmen sei der richtige Partner, um die »Zukunft der globalen Logistik zu gestalten«. Virgin-Boss Richard Branson erklärte: »Das globale Wachstum des E-Com­merce führt zu einem dramatischen Wandel im Verhalten der Verbraucher und der Unternehmen. On-Demand-Lieferungen sind heute ein Novum. Morgen wird es die Erwartung sein. Die von Virgin Hyperloop One angetriebenen DP World Cargo Speed-Systeme ermöglichen eine schnelle und bedarfsgerechte Lieferung von Gütern mit hoher Priorität und können die Logistik revolutionieren, Wirtschaftszonen unterstützen und florierende wirtschaftliche Megaregionen schaffen.«

    Die Magnetschwebebahn in Kombination mit einer Niederdruckrohrumgebung ermöglicht eine schnelle und reibungsarme Bewegung der »Pods« genannten Fahrzeuge. Hyperloop kann Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 300m pro Sekunde erreichen und ist damit zwei- bis dreimal schneller als Hochgeschwindigkeitszüge.

    Rob Lloyd, CEO von Virgin Hyperloop One, erklärt: »Basierend auf McKinseys Einschätzung unserer Technologie können die Lieferketten von Virgin Hyperloop dramatische Auswirkungen auf das Geschäftsergebnis haben, indem sie sowohl den Fertigwarenbestand als auch die Lagerfläche um 25% reduzieren.«

    Bereits seit Ende 2016 prüft DP World, ob Containerumfuhren zwischen Terminals in Zukunft durch das Hochgeschwindigkeitstransportsystem von Hyperloop One realisiert werden könnten. Durch die hohe Geschwindigkeit bei An- und Ablieferung könnten Stellflächen direkt am Umschlagort sowie Wege für Umfuhren zwischen Terminals eingespart werden.

    Im Emirat Dubai wurden zwei Projekte gestartet, die die Umsetzbarkeit des Systems prüfen sollten. Neben dem Personentransport zwischen Dubai und Abu Dhabi wurde der Gütertransport am Jebel Ali Port als geeignet eingestuft. Der von DP World betriebene Hafen ist das größte Seefrachtzentrum im Nahen Osten und das »Flaggschiff« unter den 65 Terminals von DP World. Der Hafen verzeichnet rund 90 Anläufe pro Woche, bei einer Kapazität von rund 22Mio.TEU.

    Seit Oktober 2016 ist das Hafenunternehmen auch ein wichtiger Investor von Hyperloop One. Nachdem die Kalifornier bereits im Frühjahr 2016 in Testreihen die Funktionalität der Technologie demonstriert hatte, investierten die Araber 50Mio. $ in Hyperloop One. Damit wurde Ahmed Bin Sulayem, CEO von DP World, auch Mitglied des Vorstands. Zu dem weiteren Investoren gehört auch SNCF, die französische Bahn.