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Nach Medienberichten, bei TKMS werde die Werftensparte in Frage gestellt, fordern die IG Metall Küste und der Gesamtbetriebsrat von thyssenkrupp Marine Systems (tkMS) ein klares Bekenntnis des Mutterkonzerns thyssenkrupp zum Marineschiffbau.

Nach der Ausbootung beim geplanten Bau[ds_preview] des neuen Marine-Mehrzweckkampfschiffes MKS 180 stellt ThyssenKrupp offenbar ein weiteres Mal seine Werftensparte in Frage, die Rede ist vom Verkauf oder sogar Schließung der Standorte. Achim Hass, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates von thyssenkrupp Marine Systems, erklärte nun: »Der Konzern muss unmissverständlich erklären, dass er an der Sparte festhält und weder Arbeitsplätze noch Standorte im Überwasser- und Unterwasserschiffbau in Frage stehen. Nur so lässt sich verhindern, dass Spekulationen in den Medien zu Sorgen und Verunsicherung in der Belegschaft führen.«

Positiv haben die Arbeitnehmervertreter die Erklärung der tkMS-Geschäftsführung zur Kenntnis genommen, dass der Überwasserschiffbau ein zentrales Standbein sei und kein Stellenabbau geplant sei. Demnach setze das Unternehmen weiter darauf, am Auftrag MKS 180 mitzuwirken. »An diesen Aussagen werden wir die Geschäftsführung messen und erwarten, dass sie entsprechend handelt«, so Hass weiter.

Meinhard Geiken, Bezirksleiter der IG Metall Küste, erklärte: »Die Unternehmen und die Bundesregierung tragen die Verantwortung für das drohende Desaster im Marineschiffbau. Statt sich gemeinsam mit uns in Berlin für den Erhalt des wichtigen Know-hows einzusetzen, liefern sich die Unternehmen einen dramatischen Verdrängungswettbewerb auf Kosten der Beschäftigten. Ausgelöst wurde das Ganze durch das Bundesverteidigungsministerium, das mit der europaweiten Ausschreibung des Milliarden-Auftrags MKS 180 das Aus des Marineschiffbaus in Deutschland billigend in Kauf nimmt.«

Von der Bundesregierung erwarten die Arbeitnehmervertreter, dass sie den Überwasserschiffbau – wie im Koalitionsvertrag angekündigt – als Schlüsseltechnologie einstuft (über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg: Konstruktion, Produktion, Zulieferer und Reparatur/Service/Wartung) und eine strategische Perspektive für den deutschen Marineschiffbau in Europa entwickelt.