MOL, Ikeda
MOL's CEO Junishiro Ikeda (Photo: MOL)

Junichiro Ikeda, CEO der japanischen Großreederei Mitsui O.S.K. Lines (MOL) erwartet ein großes Reedereisterben nach 2020, wenn die Carrier es nicht schaffen, die Zusatzkosten an die Kunden weiterzugeben, die durch das »Sulphur Cap« entstehen.

Die neuen Vorgaben für umweltfreundl[ds_preview]iche Kraftstoffe dürften die Industrie 50 Mrd. $ kosten, warnte Ikeda jetzt in einem Gespräch mit der Financial Times. Der Japaner ist nicht der erste, der sich mit dieser Sorge an die Öffentlichkeit wendet. Der internationale Reedereiverband ICS warnte bereits vor Chaos und Konfusion, sollte es keine detaillierten Klärungen der International Maritime Organization (IMO) und der Mitgliedstaaten geben. Die Bank Morgan Stanley rechnet durch die Änderungen mit einem Ölpreis-Anstieg auf 90$.

»Wir werden alle pleite gehen«

Bislang wählte allerdings keiner solch drastische Worte wie der MOL-Chef. »Wir werden alle pleite gehen«, prophezeite er für den Fall, dass die Branche es nicht schafft, die Kosten an die Kunden weiterzureichen. Bunkeröl mit hohem Schwefelgehalt, das die Reedereien derzeit verwenden, liege bei etwa 420 $ pro Tonne; schwefelarmes Öl bei rund 630 $ pro Tonne, so Ikeda. Er erwarte dass der Unterschied auf bis zu 300 $ steigt.

»Gesellschaft als Ganzes sollte helfen«

»Die Gesellschaft als Ganzes sollte helfen, den Übergang zu schwefelarmem Kraftstoff zu finanzieren. Kunden müssen verstehen, dass das Sulphur Cap zur Gesundheit der Welt beiträgt und somit ihre Kosten steigen werden«, ergänzte er. Im Vergleich zum Wert der Ladung seien die zusätzlichen Kosten ohnehin ziemlich klein.