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In der Schifffahrt gibt es große Bedenken gegen den jüngsten Vorstoß der italienischen Regierung, ihre Häfen für Migranten zu sperren, die von Schiffen gerettet werden.

Der internationale Reederverband ICS (International Chamber of Shipping) hat sich in der Diskussion um den Umga[ds_preview]ng mit Schiffen von humanitären NGOs eingeschaltet. Die Weigerung aus Rom könnte »schwerwiegende Folgen für die Sicherheit und das Wohlergehen dieser notleidenden Menschen, einschließlich Kindern und schwangeren Frauen, haben«, teilte der Verband jetzt mit.

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Peter Hinchliffe at the ICS office in London (Photo: Michael Meyer)

Bislang habe sich die italienische Regierung immer sehr humanitär gezeigt und ein sofortiges Aufnehmen von Menschen, die auch von Handelsschiffen gerettet wurden, erlaubt. »Nach der Wahl der neuen italienischen Regierung scheint die Krise jedoch zunehmend politisch dominiert zu werden. »Wenn die NGO-Schiffe in Italien nicht in der Lage sein sollten, gerettete Personen an Land zu bringen, hätte dies auch erhebliche Auswirkungen auf Handelsschiffe und die Handelsbewegungen im gesamten Mittelmeerraum, da Handelsschiffe wieder in eine größere Anzahl von Rettungen verwickelt werden müssten«, heißt es seitens der ICS weiter.

Die globale Schifffahrtsindustrie sei im Rahmen internationaler Abkommen wie SOLAS verpflichtet, in Notfällen auf See einzugreifen. Seit der Eskalation der Flüchtlingskrise im Mittelmeerraum vor drei Jahren wurden laut der ICS bereits über 50.000 Menschen von Handelsschiffen gerettet, viele weitere wurden von Militärschiffen und Booten von humanitären NGOs gerettet.

Die Krise im Mittelmeerraum sei jedoch noch lange nicht vorbei. ICS-Generalsekretär Peter Hinchliffe sagte: »Im Interesse des Schutzes der Sicherheit auf See rufen wir daher alle EU-Mitgliedstaaten dazu auf, dringend auf die Bedenken der italienischen Regierung einzugehen, damit die schnelle Rettung und Versorgung an Land aufrechterhalten werden kann – nicht nur in Italien, sondern auch in anderen EU-Mitgliedstaaten.«