v.r.: Ralf Nagel mit BSH-Präsidentin Monika Breuch-Moritz und Florian Pronold, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (Foto: VDR)
v.r.: Ralf Nagel mit BSH-Präsidentin Monika Breuch-Moritz und Florian Pronold, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (Foto: VDR)
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Der Verband Deutscher Reeder hat sich für eine globale Regulierung und die Förderung von grünen Technologien in der Seeschifffahrt ausgesprochen.

Ralf Nagel, Geschäftsführendes Präsidiumsmitglied des Verbands Deutscher Reeder (VDR), sagte jetzt beim Meeresumwelt-Symposium des Bu[ds_preview]ndesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) in Hamburg: »Die Meeresumwelt zu schützen, ist zentrale Aufgabe für alle, die das Meer als Wasserstraße, für den Tourismus oder zur Gewinnung von Rohstoffen und für die Fischerei nutzen. Nachhaltig wird dies dauerhaft nur gelingen, wenn die Belange der Seeschifffahrt angemessen berücksichtigt werden – nicht zuletzt durch globale und faire Regulierung.«

»Seeschifffahrt wird ihrer Verantwortung gerecht«

Mit dem Internationalen Übereinkommen von 1973 zur Verhütung der Meeresverschmutzung durch Schiffe (MARPOL-Konvention) hätten die Mitgliedstaaten der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation (IMO) zentrale Regeln für die internationale Seeschifffahrt aufgestellt und stets um neue Bereiche erweitert, heißt es in einer Mitteilung des VDR. »Die Seeschifffahrt wird ihrer Verantwortung seit 45 Jahren gerecht.

IMO, Regulierung

Die Zahl der Ölverschmutzungen etwa ist durch strengere Bau- und Entsorgungsvorschriften in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen, obwohl die Zahl der Schiffe weiter gestiegen ist. Die Reedereien begrüßen die weltweit einheitlichen Regeln der IMO. Deren Umsetzung stellt die Branche – vor allem in wirtschaftlich schwierigen Zeiten – aber in immer dichteren Abständen vor immense Herausforderungen«, so Nagel weiter.

Um bis Ende des Jahrhunderts einen klimaneutralen Seetransport erreichen zu können, liege noch ein großes Stück Arbeit vor der Branche. Daher sei eine Innovationsoffensive bei Forschung und Entwicklung, vor allem bei alternativen Brennstoffen und Antriebssystemen, nötig. »Regierungen weltweit müssen gemeinsam mit der Branche arbeiten und finanzielle Ressourcen bereitstellen, um die notwendige technologische Revolution auf den Weg zu bringen«, so Nagel. Auf die bisherigen und bestehenden Fördermittel und politischen Flankierungen wird in der Mitteilung nicht eingegangen.

Koalitionsvertrag begrüßt

Ballast water IMO
Photo: IMO

Der VDR begrüßte, dass CDU, CSU und SPD in ihrem Koalitionsvertrag klare Aussagen zur Förderung alternativer Antriebe gemacht hätten. Nagel: »Die Förderung von innovativen Antriebssystemen hilft am Ende nicht nur der Schifffahrt. Der Technologiestandort Deutschland wird davon profitieren, wenn wir unser Know-how im Bereich Green Shipping weiter stärken.«
Zur im Herbst 2017 weltweit in Kraft getretenen Ballastwasser-Konvention sagte er: »Für die deutschen Reeder ist die Ballastwasser-Konvention ein wichtiger Beitrag zum Schutz der Meeresumwelt. Gleichzeitig ist sie die bislang teuerste Umweltregulierung, die die Schifffahrt je schultern musste.«

In einem Zeitraum von sieben Jahren müssten weltweit rund 40.000 Schiffe eine Ballastwasser-Behandlungsanlage einbauen lassen, sobald sie für die Routine-Überholung in der Werft sind. Dafür würden Investition von bis zu 2 Mio. € pro Schiff anfallen.