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Der von Briese Schiffahrt (Leer) und Harren & Partner (Bremen) vor vier Jahren ins Leben gerufene BHS Pool für MPP-Schiffe ist aufgelöst – die einstigen Partner gehen wieder getrennte Wege.

Die Entscheidung sei einvernehmlich mit allen Pool-Mitgliedern bereits zum Jahreswechs[ds_preview]el getroffen worden, bestätigte Briese-Geschäftsführer Frank Dreyer. ittlerweile sei der BHS-Pool auch operativ aufgelöst worden.

Das Beschäftigungsbündnis für MPP-Schiffe war von den Reedereien Briese Schiffahrt und Harren & Partner gemeinsam mit ihren Befrachtungseinheiten BBC und Combi Lift gegründet worden. Weitere Einheiten kamen von Reedereien wie Jüngerhans, HS Schiffahrt oder Eckhoff hinzu.

Zwischenzeitlich hatte der Pool aus mehr als 50 MPP- und Heavy Lift-Einheiten zwischen 7.500 tdw bis 16.500 tdw und einer kombinierten Krankapazität von bis zu 900 t bestanden. Insbesondere in der schwachen Marktphase 2016 und 2017 sei der Pool hilfreich gewesen, um durchgehend Einnahmen und Beschäftigung für die Schiffe zu sichern.

Dann aber änderte sich die Situation. Angesichts einer Markterholung wurden vermehrt wieder langfristige und auskömmliche Zeitcharter-Verträge geschlossen werden, die bessere Einnahmen bieten als im Pool, der die Erlöse mittels eines Index unter Berücksichtigung einer dreimonatigen Rückschau verteilt – also verzögert den aktuellen Markttrend abbildet. Ein Vorteil in einem sich abschwächenden Markt, der sich in einen Nachteil bei einer Ratenerholung verkehrt.

Die Flotte verkleinerte sich in dem Maße, wie Charterabschlüsse gefunden wurden. Dem Vernehmen nach hat BBC Chartering selbst einige ehemalige Pool-Schiffe eingechartet.

Dazu kamen zwischenzeitlich eigene Aktivitäten der Gründungspartner. BBC ist eine Allianz mit Jumbo eingegangen, die Bremer Harren-Gruppe übernahm die Hamburger Schwergutreederei SAL. Beide haben dadurch zusätzlich Befrachtungsmöglichkeiten gewonnen.

Dreyer zieht dennoch ein positives Fazit: »Wir haben viele Erfahrungen im Management von Schiffahrtspools mit verschiedenen Schiffstypen und Größen gesammelt.« Poollösungen seien ein Ansatz, um eine Marktkonsolidierung zu erreichen und in schwachen Märkten das Risiko für das einzelne Schiff zu minimieren. »Wir jederzeit einen neuen Pool initiieren, wenn der Markt dies erfordert.«

Zuvor war bereits ein Befrachtungspool für Mehrzweckfrachter beim dänischen Projekt-Carrier Thorco nur ein Jahr nach Gründung gescheitert. Die dort eingebrachten deutschen Schiffe der Hamburger Reederei MarConsult Schiffahrt (MC-Schiffahrt) sind in neuer Beschäftigung.