Jumbo bringt Mixed Reality an Bord

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Jumbo hat mit den Partnern ETTU und Friday Out Of The Box eine neue Lösung für die Schwergutverschiffung entwickelt. Sie basiert auf der Mixed-Reality-Brille HoloLens von Microsoft.

Vor dem Laden von Schwergut muss ein zeitaufwändiger Prozess durchgeführt werden. Ein Ingenieur mu[ds_preview]ss sicherstellen, dass die richtigen Verankerungspunkte an Deck aufgeschweißt sind. Dies wird normalerweise von Hand gemacht. Mindestens zwei mit einem Bauplan und Maßband ausgestattete Personen markieren mit einer Spraydose die richtigen Stellen auf Deck (Deckmarking). Dieser manuelle Prozess benötigt viel Zeit und es besteht das Risiko von Messfehlern

»Wir suchten nach einer effizienteren Möglichkeit, Informationen an Deck zu projizieren. Zusammen mit Friday Out Of The Box und ETTU begann die Reise. Um dieses Konzept umzusetzen, wurde Mixed Reality mit der Microsoft HoloLens clever genutzt, um unseren Deckmarking-Prozess zu beschleunigen und zu verbessern«, sagt Wout Janssens, Leiter Operations & Engineering, Jumbo.

Mit der Microsoft HoloLens kann der Ingenieur den Bauplan direkt auf das Deck des Schiffes projizieren. Dies erleichtert das Markieren der Verankerungspunkte. Dieser visuelle Prozess ermöglicht es dem Ingenieur, mögliche Hindernisse sofort zu erkennen und die Verankerungspunkte schneller zu setzen.

Genauigkeit ist gefragt

Neben Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit bestand die größte Herausforderung laut Jumbo darin, eine stabile und hochpräzise Projektion auf die riesige Oberfläche der Jumbo-Schiffe zu schaffen. Diese spezielle Umgebung erfordere eine Genauigkeit von 1 cm auf Oberflächen von 12 m x 17 m.

Da die GPS-Technologie für diese Arbeit nicht genau genug ist, führte Jumbo die »Billy-Jean-Methode« ein, benannt nach einem Song von Michael Jackson. Ähnlich wie im Musikvideo, in dem Kacheln aufleuchten, wenn der King of Pop auf ihnen läuft, leuchten Deckmarkierungsfliesen auf, während die Ingenieure auf ihnen gehen. Nur die Kacheln, die dem Benutzer am nächsten sind, werden angezeigt. Dies führt zu einer sehr stabilen und genauen Projektion.

In letzter Zeit hätten neue Tests mit verbesserter Software zu hervorragenden Ergebnissen in Bezug auf Leistung und Genauigkeit geführt, so die Niederländer. Jetzt sei es Zeit für das abschließende Testen an Bord der Jumbo-Schiffe in Australien und in Rotterdam.

Kürzere Liegezeit, weniger Fehler

Bei Verwendung der HoloLens für das Deckmarking wird die Dauer des komplexen Ladevorgangs erheblich reduziert, wodurch sich die Liegezeit  und die damit verbundenen Kosten verringern. Außerdem erhöht der HoloLens laut Jumbo die Zuverlässigkeit der Deckmarkierung, da das Risiko menschlicher Fehler kleiner wird.

»Noch nie wurde eine High-Tech-Anwendung wie Deckmarking entwickelt. Die Genauigkeit, die für diese Anwendung benötigt wird, um eine Blaupause an Deck zu projizieren, steht an der Grenze dessen, was mit der Technologie von heute möglich ist. Das macht die Software einzigartig, und deshalb hat Jumbo diese Lösung patentiert«, sagt Ralph Jansen, Application Manager, Jumbo.

Dieses Projekt ist eine Zusammenarbeit zwischen Jumbo, ETTU und Friday Out Of The Box. ETTU  konzentriert sich als IT-Dienstleister auf die Entwicklung von Mixed-Reality-Anwendungen mit HoloLens. Friday Out Of The Box verwaltet wichtige Innovationsprozesse.