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Ladung ex Brasilien stützt der Bulkermarkt, Capesize-Frachter verbuchen Zugewinne dank Aufschwung im Südatlantik

Am Trockenfrachtmarkt endet die Woche mit einem positiven Trend für Capesize-Bulker, während die kleineren Typen – vor allem Supramaxe – ihr Niveau nicht halten konnte[ds_preview]n. Trotz der gegensätzlichen Entwicklung in den unterschiedlichen Größenklassen schließt der Baltic Dry Index die Woche mit einem Plus von 44 Punkten bei 1385 ab.
Im Zeitcharter-Trip-Business kletterte die Durchschnittsrate der »Capes« um 10% gegenüber der Vorwoche auf gut 18.100 $/Tag. Den größten Schub gab es heute (Freitag) mit einem Plus von über 1.400 $/Tag auf 5TC-Average. Makler berichten von einer Zunahme der Tonnageanfragen für Verschiffungen ex Brasilien nach China, was sich u.a. in einem Anstieg der Index-Rate für die C3-Route von Tubarao nach Qingdao von 19.50 auf fast 20.80 $/t manifestierte. Der Markt im Pazifik hing zur Wochenmitte ziemlich durch.

Zum Wochenende hin kam wieder mehr Schwung auf, was dazu führte, dass die Index-Rate für die Eisenerz-Rennstrecke Westaustralien-China zurück auf über 7.0 $/t kletterte.
Im Panamax-Segment sorgte eine Flaute im Nordatlantik dafür, dass das durchschnittliche Ratenniveau um 1,5% auf gut 10.700 $/Tag nachgab. Eine relativ hohe Aktivität an der Ostküste Südamerikas und in Indonesien reichten nicht aus, um den Markt zu stabilisieren. Im Supramax-Segment gaben die Raten ebenfalls auf breiter Front nach, besonders stark im US Golf, in Nordeuropa sowie im Schwarzen Meer. Unterm Strich sank das Durchschnittsniveau im Trip-Business um 4,5% auf gut 11.300 $/Tag und im Handysize-Sektor um 2% auf gut 8.500 $/Tag.

Tanker: Tonnageüberangebot verschärft

Im Tankersektor war die Ratentendenz überwiegend schwächer. Vor allem für VLCC ging es nach dem Aufbäumen der Raten in der Vorwoche wieder signifikant nach unten. Laut Clarksons fielen die Durchschnittserlöse der VLCC auf den Routen ex Mittelostgolf und ex Westafrika nach Fernost jeweils um mehrere Tausend Dollar auf 11.800 und 11.900 $/Tag. Das Tonnageüberangebot habe sich im Wochenverlauf verschärft, so dass im Mittelostgolf bis Mitte/Ende Juli deutlich über 70 Schiffe (nur VLCC) weniger als 30 Ladungen am Spotmarkt gegenüberstehen, wie es heißt.

Für Suezmax-Tanker gab es in Westafrika nur wenig Geschäft, so dass die Erträge für Spotreisen nach Europa laut Clarksons um 1.500 auf 9.100 $/Tag zurückgingen. Im Mittelmeer und im Schwarzen Meer war dafür um so mehr los. Die Verladeprogramme bis Ende Juli sind nach Maklerangaben sehr umfangreich, was es den Reedern erlaubte, das Ratenniveau für Transporte innerhalb der Region um rund 1.300 auf 21.000 $/Tag anzuheben.

Im Aframax-Segment errangen die Befrachter hingegen wieder die Oberhand. In der Mittelmeerfahrt und in Nord- und Ostsee purzelten die Tageserträge im Spotgeschäft teils um mehrere Tausend Dollar gegenüber der Vorwoche.

Container: Kaum neue Benchmark-Abschlüsse

Am Zeitchartermarkt für Containerschiffe hat sich die Lage weiter beruhigt. Der Großteil der Aktivität habe sich auf die kleineren Segmente unter 2.000 TEU beschränkt, »es gab aber kaum neue Benchmark-Abschlüsse«, so ein Hamburger Makler. Trotzdem weist der ConTex für alle Größenklassen bis auf 1.700 TEU leicht steigende Marktraten aus. Ein moderner Eco-1700-TEU-Frachter soll seine Charter bei Hyundai in Fernost zu moderaten 13.500 $/Tag für ein Jahr verlängert haben. (mph)