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Rolls Royce hat den Verkauf des Stuttgarter Motorenspezialisten L’Orange an die Woodward Inc. (USA) unter Dach und Fach gebracht. Die deutsche Kartellbehörde hatte zuvor grünes Licht gegeben.

Der Nettoerlös belief sich nach Transaktionskosten und sonstigen Berichtigungen auf 673 [ds_preview]Mio. €. Im Jahr 2017 hatte L’Orange einen Umsatz von 244 Mio. € erzielt, das EBITDA lag bei 74 Mio. €. Das Unternehmen mit Sitz in Stuttgart bleibe laut Vereinbarung mit Woodward ein wichtiger Partner und Lieferant für Rolls-Royce Power Systems mit einer langfristigen Laufzeit von 15 Jahren. L’Orange »beliefert« unter anderem die anderen Rolls-Royce-Töchter MTU Friedrichshafen und Bergen Engines.

»Die Transaktion gehört zu unserer Strategie, unser Portfolio zu vereinfachen. Wir wollen uns auf andere, langfristige Wachstumspotenziale fokussieren«, hatte Rolls-Royce-CEO Warren East bereits vor Monaten verkündet. Rolls-Royce ist einer der großen Akteure im Markt für konventionelle Schiffsantriebssysteme und -komponenten.

Mit dem Verkaufserlös will der Konzern die Bilanz stabilisieren und sich von Aktivitäten im Schiffbausektor trennen. Vor einem Monat war die Bilanz für 2017 veröffentlicht worden. Dabei hatte sich die maritime Sparte als Sorgenkind erwiesen. Der Konzernumsatz von Rolls Royce 2017 lag mit 16,307 Mrd. £ etwa 6 % über dem Vorjahr. Hierzu beigetragen hat vor allem der Bereich Civil Aerospace mit 12% mehr Umsatz. Der zugrunde liegende Gewinn vor Steuern belief sich auf 1,071 Mrd. £, ein Plus von 25% mit starkem Beitrag der Sparte Power Systems.

Der Bereich Marine hatte dagegen bei einem Umsatz von 1,077 Mio. £ (-9%) einen Verlust von -25 Mio. £. verzeichnet. Der Umsatzrückgang wird vor allem der weiter bestehenden Schwäche im Offshore-Markt zugeschrieben. Den Verlust habe man durch starke Fokussierung auf Maßnahmen zur Kostenkontrolle begrenzen können, heißt es.