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Volvo Penta hat ein hybrides Konzept für sein IPS-Antriebssystem entwickelt, um den emissionsfreien Betrieb von Schiffen zu ermöglichen. Der Nur-Elektro-Modus ermöglicht den Zugang zu sensiblen Regionen sowie einen verbesserten Komfort an Bord und verbesserte Fahreigenschaften.

K[ds_preview]urz nach der Ankündigung von Volvo Penta, bis 2021 elektrifizierte Stromversorgungslösungen für Land- und Seeverkehr bereitzustellen, hat das Unternehmen Details zu einem Hybrid-gestützten Inboard Performance System (IPS) veröffentlicht.

Die Hybrid-Variante ermöglicht es Schiffen, in den Gebieten strengen Emissionsregelungen zu operieren – bis hin zum emissionsfreien Betrieb. Die Hybridkonfiguration soll auch zusätzliche Vorteile bringen, darunter weniger Lärm, Vibrationen und Betriebskosten.

Basierend auf bewährter Technologie

Das IPS-Hybridsystem ist zunächst für den 8-13-Liter-Motorenbereich ausgelegt – geeignet für den Antrieb von Schiffen wie Fähren, Lotsen- und Versorgungsbooten sowie Yachten. Es nutzt die bewährte Hybrid-Technologie, die erstmals in der Volvo-Gruppe entwickelt wurde. Volvo Penta passt diese jetzt für Marine-Anwendungen an.

»Ein Hybrid bietet eine flexible Lösung, die die hohe Effizienz des IPS-Systems beibehält und die Möglichkeit bietet, in emissionsfreien Umgebungen zu fahren«, sagt Niklas Thulin, Direktor für Elektromobilität von Volvo Penta. »Wenn das volle Drehmoment des Elektromotors im reinen Elektro-Modus sofort zur Verfügung steht, behält das Boot die Reaktionsfähigkeit und Steuerbarkeit, für die IPS bekannt ist, und bietet die Möglichkeit, mit 10 bis 12 Knoten zu fahren.«

Skalierbares Design

Eine Kupplung und ein Elektromotor werden zwischen dem Motor und dem IPS-Pod hinzugefügt. Der Elektromotor wird durch skalierbare Li-Ionen-Akkupacks unterstützt, die extern mit AC- oder DC-Ladegeräten oder mit dem primären Dieselmotor geladen werden können. Durch Öffnen der Kupplung kann das Boot im rein elektrischen Modus fahren und bei geschlossener Kupplung können sowohl Diesel als auch elektrische Energie parallel genutzt werden. Im Betrieb nutzt der Kapitän die vertrauten Steuerschnittstellen des IPS-Systems nutzen, wobei neue Antriebsmodi zur Auswahl stehen.

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Quelle: Volvo Penta

Der modulare Charakter der Batteriepakete ermöglicht es, das Design und die Leistung von anzupassen. Mehr Batteriekapazität bietet längere elektrische Fahrt und – mit häufiger externer Aufladung – die Verwendung kleinerer Dieselmotoren und niedrigere Kraftstoffkosten. Bei einem wartungsfreien Elektromotor und Batterien sowie weniger Stunden Betriebsdauer des Dieselmotors sollen die Wartungskosten ebenfalls spürbar sinken.

Das Parallel-Hybrid-IPS befindet sich derzeit in der frühen Entwicklungsphase, das System wird im Testcenter des Unternehmens in Göteborg validiert und ein Testboot soll Anfang 2020 in Seeversuche gehen. Das system soll ab 2021 für kommerzielle Kunden verfügbar sein, gefolgt von einer Freizeitboot-Option. Im Laufe der Zeit sollen sich aus diesem System weitere Hybridtechnologien und rein elektrische Antriebsvarianten entwickeln.