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Mit der Absenkung des Schwefel-Limits für Schiffsbrennstoffe im Jahr 2020 drohen die Logistikkosten für den weltweiten Handel deutlich zu steigen.

Obwohl noch unklar ist, wie viel teurer das niedrigschwefelige Bunkeröl (max. 0,5%) sein wird, stellen sich Großverlader auf eine sp[ds_preview]ürbare Verteuerung der Containerverladungen ein. In einer Umfrage der Mannheimer Beratungsgesellschaft Tim Consult unter 32 Ex- und Importeuren gaben über 80% an, dass sie infolge höherer Brennstoffkosten ab 2020 auch mit höheren durchschnittlichen Frachtraten als heute rechnen.

Rund 25% der Befragten erwarten Ratenerhöhungen von 10% oder mehr, 35% stellen sich auf Frachtpreissteigerungen von bis zu 5% ein. Nur 16% der Umfrageteilnehmer gaben an, dass sie gar keinen Effekt auf die Frachtraten erwarten.

Fast jeder zweite in der Tim-Consult-Umfrage rechnet damit, dass die Linienreedereien den Schiffsbetrieb auf teureren schwefelarmen Brennstoff umstellen statt die Schiffe auf Abgasreiniger/Scrubber oder LNG-Betrieb umzurüsten.

Einige große Player der Branche investieren aber bereits in alternative Lösungen. So plant die französische Linie CMA CGM als erster Carrier einen eigenen Fernost-Europa-Dienst nur mit LNG-betriebenen Großcontainerschiffen. Wettbewerber wie Evergreen, MSC oder Hyundai Merchant Marine setzen dem Vernehmen nach zunehmend auf Abgasreinigungsanlagen, um weiterhin konventionelles Schweröl verbrennen zu können.


Die Auswirkungen der neuen Brennstoffvorschriften auf Investitionen in der Schifffahrt, Schiffswerte und Chartermärkte bilden auch einen thematischen Schwerpunkt des diesjährigen HANSA-Forums »Shipping | Financing« am 22. November in Hamburg. Die traditionsreiche und renommoerte Schifffahrtskonferenz steht unter dem Motto »Investing into a new era – Strategies for 2020 and beyond …« und findet bereits zum 22. Mal statt.