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Zum 150. Jubiläum der deutschen maritimen Dienste hat ein australisches Paar mit dem Fund einer 132 Jahre alten Flaschenpost für eine Sensation gesorgt. Jetzt besuchen sie mit dem Fundstück Hamburg.

Über 132 Jahre war die Flasche mit dem Dokument des einstigen Flaschenpostexperim[ds_preview]ents von Georg von Neumayer, Direktor der Deutschen Seewarte, aus dem Jahr 1886 unterwegs. Am 21. Januar 2018 entdeckte sie das australische Paar Tonya und Kym Illman am Strand von Wedge Island, rund 180 Kilometer nördlich von Perth. Purer Zufall und doch recht passend zum diesjährigen Jubiläum. Offenbar war diese holländische Gin-Flasche Teil eines offiziellen Driftflaschen-Experiments der damaligen Deutschen Seewarte. Von 1864 bis 1933 wurden tausende von Flaschen von deutschen Schiffen in die Weltmeere geworfen. Die Nachricht stammt vom 12. Juni 1886. Ein deutscher Wissenschaftler, 950 km entfernt von der Küste mit ozeanographischen Experiments beschäftigt, hat die Flaschenpost von Deck der deutschen Segelbarke »Paula« ins Meer geworfen, um die Meeresströmungen im südindischen Ozean zu erkunden.

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Die holländische Ginflasche und der Findezettel

Für einen Tag ist das Fundstück zu begutachten – gleich neben der ältesten Flaschenpost, gefunden 1867 die zusätzlich aus dem Bestand der über 660 Dokumente umfassenden Flaschenpostsammlung des BSH gezeigt wird. Die Flaschenposten werden gemeinsam mit weiteren Dokumenten aus dem Bestand des DWD ausgestellt, unter anderem dem Journal, in dem der Kapitän der damaligen Bark »Paula« eintrug, dass die Flasche zur Erkundung der Meeresströmungen am 12. Juni 1886 über Bord ging.

»Schade, dass die Flasche und der Fundzettel nur so kurz in Hamburg sein können. Es wäre eine Bereicherung für unsere Sammlung gewesen«, so die Präsidentin des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH), Monika Breuch-Moritz. Doch Tonya und Kym Illman versprechen, die Flasche werde sicher an den Fundort zurück gebracht und sei im Western Australien Museum unweit von Perth jederzeit für die Öffentlichkeit zugänglich und zu besichtigen.

Die älteste Flaschenpost des BSH sowie alle anderen Originale der Sonderausstellung »150 Jahre maritime Dienste« sind noch bis 31. August 2018 im Internationalen Maritimen Museum in Hamburg zu sehen.