In der Containerschifffahrt hat sich die Situation offenbar weiter verschlechtert. Zumindest die Charterreeder sehen sich mit einer wieder wachsenden Auflieger-Flotte konfrontiert.
Wie in der Branche zu hören ist, gilt die Gewinnwarnung von Hapag-Lloyd aus der vergangenen Woche keinesfalls als Einzelfall. Der deutsche Carrier sei lediglich der erste gewesen, der die geschrumpften Erwartungen offiziell verlauten ließ, heißt es. Der Öl- und damit Bunkerpreis drückt auf die Margen der Reedereien, die Raten entwickeln sich ebenfalls nicht zufriedenstellend. Hinzu kommt die Unsicherheit über die Auswirkungen der derzeitigen globalen Handelsstreitigkeiten. Die Organisation Bimco erwartet zwar keine signifikanten Effekte erwartet, allerdings gibt es durchaus auch andere Meinungen dazu – positive wegen potentieller Chancen in neuen Handelsströmen, als auch negative.
Zumindest auf dem Chartermarkt machen sich die jüngsten Entwicklungen bereits bemerkbar. Der Branchendienst Alphaliner meldet in seinem jüngsten Marktbericht insgesamt 104 aufliegende Containerschiffe. Der Anteil der Charterschiffe beträgt dabei stolze 84%. Die Auflieger-Flotte umfasst aktuell eine Kapazität von 246.440 TEU, das entspricht 1,1% der weltweiten Flotte.
Von der Beschäftigungslosigkeit besonders betroffen sind die Segmente 1.000-1.999 TEU (über 40 Einheiten) und 500-999 TEU mit über knapp 30 Einheiten. »Die Nachfrage ist nicht gestiegen, trotz der traditionell stärkeren Sommersaison«, heißt es bei Alphaliner. Ein Grund sei die Aufgabe einiger größerer Dienste gewesen. Davon seien auch größere Segmente betroffen, so seien neun Schiffe zwischen 5.800 und 9.900 TEU ohne Charter.
Auch der Ex-Panamax-Sektor hat nach zwei Monaten Erholung wieder etwas mehr zu kämpfen. Neun Frachter zwischen 4.000 und 5.000 TEU liegen auf. In den kleineren Segmenten sehe es ähnlich aus wie zuvor, allein die Größe 1.000-2.000 TEU habe 21 Schiffe ohne Beschäftigung.