Foto: Nordevent GmbH
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Mit dem Lotsenschoner »No. 5 Elbe« könnte eines der bekanntesten historischen Schiffe Hamburgs bald eine Frischzellenkur bekommen. Die Hamburger Bürgerschaft hat entsprechende Fördermittel bewilligt.

Auf Antrag der SPD und der Grünen sei es gelungen, 300.000 € für die Sanierung [ds_preview]bewilligt zu bekommen, teilte der SPD-Abgeordnete Joachim Seeler jetzt mit. 1883 war der Lotsenschoner in Hamburg vom Stapel gelaufen und übernahm über 30 Jahre in der Elbmündung und der Deutschen Bucht die Aufgabe, Lotsen zu versetzen. Nach einigen Jahrzehnte in den USA wurde er 2002 wieder zurück nach Hamburg geholt. Nun wird das Traditionsschiff für Tages-, Charter- und Vereinstörns des Fördervereins »Freunde des Lotsenschoners No. 5 ELBE« eingesetzt. Zudem nimmt der Lotsenschoner an zahlreichen Regatten teil und ist bei Veranstaltungen wie dem Hamburger Hafengeburtstag, den Hamburg Cruise Days, der Kieler Woche oder auch im Ausland etwa in Schweden oder Norwegen im Einsatz. 2012 war er Flaggschiff der
ersten »Hamburger Traditionsschiffsparade«.

Der 37 m lange Zweimaster ist nach Angaben der Betreiber nicht nur das älteste Schiff der Stiftung Hamburg Maritim, sondern auch das älteste vollständig aus Holz gebaute Seeschiff Hamburgs, das noch in Betrieb ist. »Aufgrund seiner vielfältigen Funktionen des Lotsenschoners kann das Traditionsschiff als Hamburger Kulturdenkmal angesehen werden, das aufgrund dessen Einzigartigkeit unentbehrlich für das Bild des Hamburger Hafens ist und damit wesentlich zu seiner Attraktivität als Kulturangebot für Besucherinnen und Besucher beiträgt«, heißt es im Antrag für die Förderung.

1,377 Mio. € Kosten

Um den Lotsenschoner auch über seinen 135. Geburtstag in diesem Jahr als maritimes Denkmal zu erhalten, bedarf es allerdings einer denkmalgerechten Instandsetzung. Seit 2002 war es dem Betreiberverein gelungen, die Instandhaltung des Schiffes in Eigenleistung zu bewerkstelligen. Eine grundlegende Instandsetzung wurde bisher nicht gefördert. Die nun dringend erforderlichen Maßnahmen zur Reparatur übersteigen die finanziellen Möglichkeiten des Betreibervereins, so der Antrag.

Insgesamt werden den Angaben zufolge 1,377 Mio. € benötigt. Davon sind schon 400.000
€ durch Bundesmittel bewilligt, 30.000 € werden vom Denkmalschutzamt übernommen,
111.000 € wurden bereits für Holz als Vorleistung von der Stiftung Hamburg Maritim erbracht und weitere 94.000 € werden aus Eigenmittel der Stiftung finanziert. Darüber hinaus sind 195.000 € aus Spenden vorhanden. Damit bleibt noch ein Deckungsbedarf von
547.000 €, von denen bereits 247.000 € durch weitere Spenden in Aussicht gestellt sind. »Daraus ergeben sich Finanzierungbedarfe aus dem Sanierungsfonds
Hamburg 2020 in Höhe von 300.000 €«, schreiben die Fraktionen.