Neubau, Auftragsbuc
Quelle: VesselsValue
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Nach einem Volumen von 10 Mrd. $ im ersten Quartal sind die weltweit platzierten Neubau-Aufträge zur Jahresmitte hin eingebrochen. Die Gründe sind steigende Preise und schwächere Markterwartungen.

Mit weniger als 4 Mrd. $ im zweiten Quartal sei die Branche auf dem niedrigsten Sta[ds_preview]nd seit Anfang 2016 gelandet, heißt es in einem aktuellen Report von VesselsValue. Im ersten Quartal hatte man noch in den Märkten die meisten Bestellungen gesehen, in denen seinerzeit auch die meisten Erträge erzielt wurden. »Dies schließt die Märkte für Bulker und LNG-Carrier ein, während das Interesse an Tankern aufgrund des schwächeren Marktes geringer war. In gewissem Sinne unterstreicht dies die kurzfristige Sicht, die einige Anleger auf den Markt haben«, schreibt Analyst Court Smith. Es scheine immer noch einfacher zu sein, die Finanzierung von Schiffen in einem starken Markt zu sichern.

Steigende Preise seitens der Werften sind teilweise für den Rückgang der Auftragseingänge verantwortlich. Höhere Stahlpreise, kleinere Belegschaften und eine geringere Bereitschaft der Werften, niedrige Margen zu akzeptieren, tragen ebenfalls zu einem geringeren Käuferinteresse bei.VV2

Quelle: VesselValueSmith bezeichnet den Rückgang der Aufträge als »ermutigendes Signal«, weil die Gefahr einer Überkapazität geringer werde. Einige der Marktsegmente haben ein großes Auftragsbuch, aber die meisten werden durch eine gleiche Anzahl von fahrenden Schiffen ausgeglichen, die ihrem Recyclingwert entsprechen. »Bleiben die Aufträge während des restlichen Jahres zwischen $ 4 und $ 8 Mrd. $, sollten dies auch den Werten jüngerer Schiffe zu Gute kommen«, so der Report weiter.

Der derzeitige, durch Zölle und Handelsbarrieren ausgelöste Gegenwind für den Welthandel könnte nach Ansicht von Smith dazu führen, dass einige Eigner ihre Flottenmodernisierungspläne zunächst auf Eis legen, insbesondere in den Container- und Bulk-Segmenten, die direkt von den höheren Preisen für Konsumgüter betroffen wären, die sich aus Zöllen ergeben würden. Allerdings: »Die meisten Schifffahrtsmärkte scheinen sich jedoch auf ihrem Tiefpunkt zu befinden oder sich gerade zu verbessern, was das Interesse der Anleger an Neubauten in Zukunft fördern dürfte.«