Der Steinkohleseeverkehr und die globale Produktion sind 2017 wieder gewachsen. Deutsche Steinkohleeinfuhren sind stark rückläufig meldet der Verein der Kohlenimporteure (VDKI).

Nach zwei Jahren mit rückläufiger globaler Steinkohleförderung und rückläufigem Welthandel hat sich de[ds_preview]r Weltmarkt deutlich erholt. In vielen Schwellen- und Entwicklungsländern werden neue Kraftwerke gebaut. Der vornehmlich in Europa rückläufige Verbrauch wird dadurch laut VDKI mehr als kompensiert.

2017 stieg die Weltsteinkohleförderung um 183 Mio. t oder 2,7 % auf gerundete 7,0 Mrd. t. Sie liegt damit nur 0,3 % unter dem Wert von 2015. Maßgeblich für den deutlichen Anstieg der Produktion im Berichtsjahr war die Entwicklung in China (+70 Mio. t) und den USA (+42 Mio. t)

Steinkohleseeverkehr 2017
Quelle: VDKI

Unabhängig davon gibt es weiterhin einen ansteigenden Trend bei der Produktion von Ländern, die eine wesentliche Rolle für den Steinkohleseeverkehr spielen. So ist die Steinkohleförderung auch in Russland (+24 Mio. t), in Indonesien (+13 Mio. t) und in Australien (+7 Mio. t) gestiegen. Australien, Indonesien, Russland und die USA sind wesentliche Säulen des Weltkohlehandels.

Der Produktionsanstieg dieser Länder zeige, dass es noch Länder mit wachsendem Kohlebedarf gebe, so der VDKI. Während China und Indien einen erheblichen Teil selbst fördern (Indien 2017: +21 Mio. t), aber auch erhebliche Mengen vom Weltkohlemarkt importieren, gibt es eine ganze Reihe von ASEAN-Staaten, die zur Versorgung neugebauter Steinkohlenkraftwerke ihren Bedarf fast ausschließlich am Weltkohlemarkt decken.

Steinkohle förderung 2017

Beim seewärtigen Handel war wegen der nahezu konstanten Nachfrage nach Kokskohle ein leichter Rückgang der Kokskohleexporte um 1 Mio. t (-0,4 %) zu verzeichnen.
Der Kraftwerkskohlemarkt legte dagegen kräftig um 32 Mio. t (+3,8 %) zu. Das Wachstum am Weltsteinkohlemarkt wird also durch das Wachstum der Nachfrage nach Kraftwerkskohle angetrieben.

Die größten Importnationen sind ausnahmslos im südostasiatischen Raum zu finden. 83 % des Steinkohleseeverkehrs entfallen auf diese Region. An der Spitze liegt Indien mit 197 Mio. t, [davon 149 Mio. t Kesselkohle und 48 Mio. t Kokskohle.] Es folgt Japan mit 186 Mio.t. Die EU-28 liegt mit 184 Mio.t vor Südkorea (140Mio.t). Innerhalb der EU führt Deutschland als größter Mitgliedstaat und größtes Industrieland am meisten Kohle ein. Australien hat auch 2017 die Position des größten Kohleexporteurs mit 372 Mio. t, [davon 201 Mio. t Kesselkohle und 171 Mio. t Kokskohle], gegenüber Indonesien (318 Mio. t) behauptet. Russland (163 Mio. t), Kolumbien (86 Mio. t) und Südafrika (83Mio.t) hielten ihre Positionen in der Rangliste. Allerdings haben die USA (83 Mio. t) einen großen Sprung gemacht und liegen nun gleichauf mit Südafrika.

Steinkohle förderung 2017
Quelle: VDKI

Die im vergangenen Jahr zu beobachtenden Tendenz auf dem Weltkohlemarkt hin zu einem Verkäufermarkt wird sich voraussichtlich 2018 fortsetzen. Vor allem im asiatisch-pazifischen Raum dürfte die Nachfrage nach Kraftwerkskohle bei heutigen Preisen deutlich über dem Angebot liegen. Preissteigerungen sind somit nicht auszuschließen.
Im Jahr 2017 wurde in fast ganz Asien eine Zunahme der Kohleverstromung beobachtet. Die Stromerzeugung aus Kohle stieg in den beiden größten Ma?rkten China und Indien IHS zufolge um 6,3 % bzw. 4,5 %.

Steinkohle Import Deutschland 2017
Quelle: VDKI