Während eine wachsende Nähe zwischen US-Präsident Trump und dem nordkoreanischen Führer Kim wichtig ist, um die politischen Spannungen im Pazifik zu deeskalieren, könnte ihr Bündnis negative Auswirkungen auf den Bulkermarkt haben.
Die Beziehungen zwischen Nordkorea und den USA ve[ds_preview]rschlechterten sich 2016 nach dem vierten Atomtest Nordkoreas und den von den USA verhängten Handelssanktionen gegen jedes Land, das mit Nordkorea handelt. Die USA haben allen Schiffen den Zugang zu den US-Häfen verwehrt, wenn sie Nordkorea vor der Einreise in die USA besucht haben. Die Beschränkung galt auch für alle Schiffe, die mit nordkoreanischen Schiffen Schiff-zu-Schiff-Umschlag betreiben. Die EU folgte mit einer Reihe von Beschränkungen, einschließlich eines Verbots von Investitionen in Nordkorea. Schließlich verhängte der UN-Sicherheitsrat ein Handelsverbot mit Nordkorea, das auch China befolgen musste.
Zwischen 2011 und 2016 hatte sich Nordkorea aber bereits zum drittgrößten Kohlehandelspartner Chinas entwickelt, schreibt der Branchendienst Drewry in einer Bericht. Im Jahr 2016 exportierte Nordkorea demnach mehr als 22 Mio. t Kohle nach China. Infolge der Sanktionen gingen die Kohleausfuhren Nordkoreas auf weniger als 5 Mio. t im Jahr 2017 zurück, wobei der größte Teil des Handels im Jahr 2017 noch vor dem UNO-Verbot ablief.
Norkorea könnte Australien ersetzen
2018 gab es laut Drewry bisher keine Kohleexporte aus Nordkorea und China hat die nordkoreanische durch australische Kohle ersetzt, die für mehr Tonnenmeilen sorgt und Panamaxen und Capesizern in den Jahren 2017 und 2018 zugute kam. »Nun, da Präsident Trump dem nordkoreanischen Führer Kim nun seine Freundschaft anbietet, besteht die Chance, dass die Beschränkungen gelockert werden und der Weg für eine Wiederaufnahme des Kohlehandels zwischen Nordkorea und China geebnet wird«, so Rahul Sharan, Lead Research Analyst, Dry Bulk, bei Drewry.
Wenn China den Handel mit Nordkorea aufnehme, was sehr wahrscheinlich sei, wenn die USA ihre Beschränkungen lockern, werde die derzeit von Australien gelieferte Kohle höchstwahrscheinlich durch nordkoreanische ersetzt. Das würde die durchschnittliche Transportstrecke von 4.004 sm zwischen Australien und China auf 538 sm zwischen Nordkorea und China senken – was die Nettotonnenkilometer um 77,8 Mrd. reduziert. »Der Kohlehandel zwischen Nordkorea und China könnte jährlich elf Supramaxen Beschäftigung verschaffen; dies wird jedoch auf Kosten der Beschäftigung von 29 Panamaxen gehen, die der Kohlehandel zwischen Australien und China derzeit jedes Jahr bereitstellt«, so Sharan.