Mit Blick auf die großen Trends fokussieren sich die Klassifikationsgesellschaften derzeit vor allem auf konkrete Projekte, Forschung und Kundenorientierung. Größere M & A-Umwälzungen stehen nicht auf der Tagesordnung.
Das ist eines der zentralen Ergebnisse der diesjährigen H[ds_preview]ANSA-Marktumfrage unter den großen Klassifikationsgesellschaften. Die in den Krisenjahren wiederentdeckte Betonung der Kundenorientierung gilt nach wie vor als hohes Gut. Im Hinblick auf die Technologien der Gegenwart und der nahen Zukunft wird LNG von den Klassen als am weitesten fortgeschritten eingestuft. In anderen Segmenten mangelt es der breiten Umsetzung offenbar immer noch an Marktgängigkeit (Batterien) und spezifischen regulatorischen Rahmenbedingungen (Autonome Schifffahrt). All dies spiegelt sich deutlich in den Aussagen gegenüber HANSA wider.
Während die Klassen vor einem Jahr noch viel von »Meilensteinen« und »großen Veränderungen« sprachen, scheint es heute eher um relativ detaillierte Aufgaben und konkrete Projekte zu gehen. Dafür gibt es viele Gründe. Selbst die vielzitierte Digitalisierung wird als Phänomen an sich weniger thematisiert. Vielmehr ist die Transformation in vollem Gange – es geht um E-Zertifizierung, Prozessoptimierung, Digital Twins, Fernsteuerung und vieles mehr. Ähnliches gilt für das zweite dominante Thema: Alternative Antriebstechnologien.
Es wird deutlich, dass sich die meisten großen Klassifikationen mit Wachstum befassen, aber auf unterschiedliche Art und Weise – was auch mit den unterschiedlichen Strukturen und der unterschiedlichen Einbettung in staatlich-offizielle Strukturen zusammenhängen dürfte. »Interne« Akquisitionen – also von anderen Klassifikationen – scheinen momentan keine Option zu sein. Vielmehr wollen sie weiter an der Optimierung ihrer eigenen Portfolios arbeiten, sei es durch verstärkte Forschungsanstrengungen oder durch die Übernahme oder Kooperation mit externen Spezialanbietern.
Den vollständigen Bericht mit den Antworten und Statements der großen Klassifikationsgesellschaften lesen Sie in der kommenden August-Ausgabe der HANSA.
