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Der Seehafen Kiel hat eine gemischte Bilanz für das erste Halbjahr 2018 vorgelegt. Während die Passagierzahlen stiegen, musste im Gütertransport ein Minus hingenommen werden. Man sieht sich dennoch auf gutem Niveau.

Dirk Claus, Geschäftsführer der Seehafen Kiel GmbH ist nicht unz[ds_preview]ufrieden: »Auch wenn wir im Frachtbereich den absoluten Spitzenwert aus 2017 nicht erreichen konnten, so haben wir doch ein akzeptables Zwischenergebnis erzielt. Angesichts des außergewöhnlichen Wachstums mit plus 20 % im Vorjahreszeitraum konnte ein hohes Umschlagsniveau behauptet werden«, heißt es in einer Mitteilung.

Dirk Claus MD Port of Kiel Foto Port of Kiel
Dirk Claus (Foto: Port of Kiel)

Im ersten Halbjahr 2018 wurden in Summe 3.544.275 t Güter umgeschlagen, was einem Rückgang von 3,65 % entspricht. Im Passagierverkehr gingen dagegen 964.604 Reisende an oder von Bord eines Fähr- oder Kreuzfahrtschiffes, wodurch in diesem Bereich ein Plus von 5,55 % erreicht wurde.

Als Ursache für den Rückgang im Umschlag wird »insbesondere der lange Werftaufenthalt eines Fährschiffes der Stena Line, das im Februar und März eine moderne Abgasreinigungsanlage (Scrubber) erhielt« bezeichnet. Zuwächse auf der Linie nach Oslo konnten dies nur zum Teil ausgleichen. Die Verkehre in Richtung Baltikum und nach Russland bewegten sich den Angaben zufolge im ersten Halbjahr mit rund 1,2 Mio. t in etwa auf Vorjahresniveau. «Die Schiffe auf der Route Kiel – Klaipeda fahren nahe der Kapazitätsgrenze und die Russlandmengen konnten sich stabilisieren. Dem St. Petersburg-Dienst kommt zugute, dass ein zusätzlicher Hafenschuppen in Betrieb genommen wurde«, so das Statement weiter.

Im Umschlag von Massengütern gab es kein einheitliches Bild: Während Brennstoffe (Öle, Kohle) insgesamt leichte Rückgänge verzeichnen, konnten Baustoffe (Splitte) und Agrarprodukte (Getreide) etwas zulegen. Dirk Claus dazu: »Durch die bevorstehende Außerbetriebnahme des hiesigen Kraftwerkes wird der Kohleumschlag am Ostuferhafen langsam zurückgefahren. Gleichzeitig zieht derzeit aber der Umschlag von Massengüter im Nordhafen an.« Einen neuen Wachstumsimpuls im Fährgeschäft erwartet Kiel von der zusätzlichen Color Line-Frachtfähre, die ab dem 1. Januar zum Einsatz kommt. Hiervon solle auch der kombinierte Ladungsverkehr Schiene/Schiff weiter profitieren, in dem im ersten Halbjahr etwas mehr als 15.500 Ladungseinheiten, meist Trailer und Container, auf die Bahn verladen wurden.