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Das zweite von insgesamt drei Schleusentoren der Oslebshauser Schleuse im Bremer Industriehafen ist für eine Grundsanierung in Bremerhaven eingetroffen.

An der Lunehalle (der ehemaligen Weser-Wind-Halle) im Fischereihafen wurde im vergangenen Jahr auch das erste Schleusentor sani[ds_preview]ert.

Nach Auskunft eines Sprechers der Hafengesellschaft bremenports erfolgt von German Ship Repair (GSR) in den nächsten sechs Monaten nach einer Reinigung die Grundsanierung des rund 36 m langen, 16,70 m hohen und 800 t schweren Stahlkolosses. Zuvor wurde das Schleusentor von einem Schwimmkran gesichert und mit Schlepperunterstützung vom Bremer Industriehafen an die Wesermündung gebracht. An der Pier bei Steelwind in Nordenham-Blexen wurde das Tor von den beiden, jeweils rund 800 t hebenden Schwerlastkranen angehoben und auf den vorbereiteten Schwerlastponton »Offshore-BHV 1« gesetzt. Anschließend wurde es an der Schwerlastkaje am Labradorhafen auf die Freifläche vor der Lunehalle verfahren.

Hochwasserschutz durch Metallaufsatz

»Die Erneuerung der Schleusentore ist eine zentrale Maßnahme, um die Funktionsfähigkeit des Industriehafen zu sichern«, erklärte kürzlich bremenports-Geschäftsführer Robert Howe. Zugleich leiste man mit dem Umbau der Schleusentore einen weiteren wichtigen Beitrag zum Hochwasserschutz im Land Bremen.

Neben turnusmäßigen notwendigen Grundinstandsetzungsarbeiten und einer neuen Konservierung erhält auch dieses im Jahr 1981 erbaute Tor einen etwa 1 m hohen Metallaufsatz. Dieser soll die Schleusenanlage in Zukunft gegen höher auflaufende Sturmfluten sichern. Insgesamt sei die Sanierung aller drei Tore mit Kosten von 10,5 Mio. € kalkuliert, heißt es. Die hochwasserbedingten Kosten werden dabei überwiegend aus Bundesmitteln finanziert. Zusätzlich wird die Schleusenanlage mit einem Deich und durch eine Erhöhung der Spundwände gegen höher auflaufende Fluten geschützt.

Oslebshauser Schleuse ist Zugang zum Industriehafen

Die Oslebshauser Schleuse verbindet den Bremer Industriehafen mit der Weser. Dabei ist der Industriehafen auf eine leistungsfähige Zufahrt angewiesen. Die 1908 bis 1910 erbaute Schleuse Oslebshausen wurde zuletzt 1981 erweitert und nach vielen baulichen Veränderungen eine Kammerlänge von 249 m. Sie kann von Schiffen mit einem Tiefgang bis zu 10 m passiert werden.

Im Industriehafen selbst ist knapp die Hälfte des Umschlags von Bremen-Stadt konzentriert. Es werden nahezu sämtliche Gütergruppen umgeschlagen: Stahl und Stahlerzeugnisse, Holz, Projektladung, Fahrzeug- und Anlagenteile gehören ebenso dazu wie Massengüter – z.B. Mineralöle, Bau- und Abfallstoffe. Die rund 50 ansässigen Umschlag- und Logistikbetriebe sowie Unternehmen des industriellen Gewerbes sorgen für die Produktion und die Verarbeitung der umgeschlagenen Güter und beschäftigen rund 3.000 Mitarbeiter. Dabei sorgen bremenports und das Hafenamt mit der Bedienung der Oslebshauser Schleuse dafür, dass die Schiffe den Industriehafen rund um die Uhr erreichen können.