Der Terminalbetreiber Eurogate hat erstmals über 12.000 TEU auf einem Schiff umgeschlagen. Eigentlich ein Grund zur Freude. Allerdings hat der Rekord in den Augen des Konzerns einen faden Beigeschmack.
Die beiden Marktführer Maersk und MSC hatten im Rahmen ihrer Allianz »2M« zwei[ds_preview] Großcontainerschiffe nach Hamburg geschickt: »Madison Maersk« und »MSC Mirjam«. Am Containerterminal Hamburg (CTH) wurden dabei insgesamt 25.276 TEU (Standardcontainer) umgeschlagen, aufgeteilt in 12.509 TEU (gestern) und am vergangenen Freitag 12.767 TEU. Beide Werte stellen laut einer Mitteilung ein neues Rekordniveau für den Umschlag einzelner Schiffe am CTH dar.
CTH-Geschäftsführer Wolfgang Schiemann kommentierte den Rekord zweierlei. Einerseits beweise »der Umschlag von 12.000 TEU und mehr auf einem einzelnen Schiff, wie leistungsfähig der CTH ist und wie flexibel wir auf die zunehmende Umstellung der Reedereien auf Großcontainerschiffe reagieren können.« Andererseits wolle er jedoch auch nicht verhehlen, »dass diese neuen Dimensionen erhebliche Kraftanstrengungen für die Mannschaft, die Technik und den Terminal als Ganzes bedeuten.«
Großcontainerschiffe mit einer Ladekapazität von 20.000 TEU und mehr stellten die Containerterminals vor große Herausforderungen. Ihr zunehmender Einsatz führt laut Eurogate zu deutlich höheren Belastungsspitzen für Mensch und Material beim Umschlag. »Da die Zahl der zu bewegenden Container pro Schiff steigt, sind nicht nur die Containerbrücken und Straddle Carrier nebst ihren Fahrern einer höheren Belastung ausgesetzt. Auch das Terminalgelände und die staatlichen Infrastrukturen wie Bahn und Straße zur Hinterland-Anbindung werden durch den Umschlag stärker in Anspruch genommen«, heißt es weiter.
Hinzu komme, dass die Personalanforderungen beim Umschlag von Großcontainerschiffen insgesamt deutlicher schwanken. Da die Schiffe seltener und nicht immer planmäßig anlaufen, werde eine vorausschauende Auslastungsplanung für die Terminals mehr denn zu einer Herausforderung.