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Strukturwandel, geringe finanzielle Puffer, steigende Ölpreise, Wetterrisiken und hohe Schulden – über der Schifffahrtsbranche ziehen erneut dunkle Wolken auf. Besonders belastend wird eine hohe Verschuldungsquote von 144%.

Zu diesem Ergebnis kommt d[ds_preview]er Kreditversicherer Euler Hermes in einer neuen Analyse. Der Cash-Flow sei branchenweit schwach, so dass ein schneller Abbau der Schuldenberge derzeit auch nicht in Sicht sei.

In der Gesamtwirtschaft liege das Verhältnis von Schulden zu Eigenkapital nur bei 53%. Durch höhere Umweltstandards stehe zudem eine Welle der Schiffsmodernisierung und Flottenerneuerung an – verbunden mit hohen Kosten. »Die Unternehmen müssen jetzt Umsatz und Kosten genau im Auge behalten, um nicht in einen Abwärtssog zu geraten«, sagte Ron van het Hof, Chef von Euler Hermes für Deutschland, Österreich und die Schweiz.

Hinzu kommt die starke Abhängigkeit der Branche von der wirtschaftlichen Entwicklung: Der Konjunkturzyklus neige sich dem Ende entgegen, dazu führten zunehmende Handelshemmnisse führten zu neuen Sorgen in der Schifffahrt. Im vergangenen Jahr zählte Euler Hermes weltweit 467 neue Handelsbarrieren, davon allein 90 durch die USA.

Diese wirke sich auf einigen Transportrouten bereits deutlich aus. »Das Wachstum beim Frachtvolumen von Asien nach Nordamerika ist durch Handelsbarrieren seit Jahresbeginn bereits ausgebremst worden«, sagte Van het Hof. Zwar wurden auf dieser Strecke seit Jahresbeginn 4% mehr Waren transportiert, doch waren das 3% weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Die Untersuchung zur Schifffahrt ist Teil einer Euler-Hermes-Studie über die Verschuldung von Unternehmen in aller Welt. Damit will der Kreditversicherer Branchen und Länder identifizieren, mit denen Geschäfte besonders riskant oder ausfallgefährdet sind.