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Maritime UK, der maritime Branchenverband Großbritanniens, fordert die Regierung und die Europäische Union auf, das Brexit-Verfahren zu verlängern, falls bis Oktober keine Einigung erzielt wird.

Laut einer kürzlich von Maritime UK in Auftrag gegebenen Umfrage halten 66 % der brit[ds_preview]ischen Wirtschaftsführer ein »No-Deal«-Szenario beim EU-Ausstieg der Briten für wahrscheinlich, wobei nur die Hälfte von ihnen angibt, dass sie sich auf ein solches Ergebnis vorbereitet haben. Daher ist Maritime UK der Ansicht, dass die Zeit nicht reicht, um sich auf den EU-Austritt vorzubereiten.

Der Verband fordert alle Parteien auf, sich hinter das »Chequers«-Abkommen der Premierministerin zu stellen, und fordert die Europäische Union auf, ihrerseits Pragmatismus zu zeigen. Von den 507 befragten Wirtschaftsführern unterstützten mehr als die Hälfte (58 %) die vom Kabinett auf dem jüngsten Gipfeltreffen in Chequers getroffene Vereinbarung, die eine neue Freihandelszone zwischen dem Vereinigten Königreich und der EU sowie die Verpflichtung beinhaltet, die Freizügigkeit durch einen Mobilitätsrahmen zu ersetzen.

Die Umfrage ergab, dass die größten Bedenken der Unternehmensführer in Bezug auf erhöhte Kosten und Unterbrechungen der Lieferkette, einschließlich Verzögerungen in den Häfen, bestehen.

Mehrheit fürchtet »no deal«

David Dingle, Vorsitzender von Maritime UK, erklärte: »”Wirtschaftsführer aus der ganzen Wirtschaft unterstützen die Forderung des maritimen Sektors nach einem pragmatischen Brexit-Deal, der einen reibungslosen Handel ermöglicht. Wir können nicht akzeptieren, dass kein Deal besser sein soll als irgendein Deal.«

Eine besorgniserregende Anzahl von Wirtschaftsführern aus allen Sektoren und Teilen des Landes glaube jetzt allerdings, dass »no deal« das wahrscheinlichste Ergebnis sei, so Dingle: »Wenn wir bis Oktober keine Einigung erzielen, liegt es im Interesse des Vereinigten Königreichs und der EU, das Verfahren nach Artikel 50 zu verlängern.«

Wenn es nicht gelinge, eine Einigung zu erzielen, bedeute dies Verzögerungen und Störungen in Häfen wie Dover, Holyhead und Portsmouth, aber auch in EU-Häfen wie Zeebrugge, Calais und Dublin. »Wir fordern beide Seiten auf, eine Vereinbarung anzuerkennen, die im Interesse aller liegt, und pragmatisch zu sein, damit schnell eine Einigung erzielt werden kann«, so der Verbandschef. »Der Seeverkehrssektor begrüßte das Abkommen von Chequers und den erneuten Pragmatismus, den es gezeigt hat. Es ist an der Zeit, dass Brüssel den gleichen Pragmatismus zeigt.«