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Trotz beträchtlicher Steigerungen beim Umsatz und Transportvolumen schreibt die Hamburger Reederei Hapag-Lloyd nach dem 1. Halbjahr Verluste. Das Konzernergebnis lag bei –101 Mio. €.

Hapag-Lloyd hat das erste Halbjahr 2018 mit einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibunge[ds_preview]n (EBITDA) von 425,2 Mio. € abgeschlossen. Dieser Wert liegt 61,4 Mio. € höher als nach den ersten sechs Monaten des Jahres 2017 (363,8 Mio. €). Beim operativen Ergebnis (EBIT) waren es 88,7 Mio. € – nahezu auf dem Niveau des Vorjahreswertes von 90,7 Mio. €. Das Konzernergebnis beträgt –100,9 Mio. €, das sind 58,2 Mio. € weniger als im Vorjahr (–42,7 Mio. €).

Hapag-Lloyd hatte bereits im Juni eine Gewinnwarnung veröffentlicht und damit die eigenen Ziele nach unten revidiert. Zuletzt hatten auch andere Linienreedereien wie die drei japanischen Carrier K Line, NYK und MOL Verluste gemeldet, dies aber vor allem mit den Anfangsinvestitionen und -problemen bei ihrem Containerbündnis ONE begründet.

Das Minus sei durch einen erheblichen Anstieg der operativen Kosten entstanden, die nur teilweise durch Synergieeffekte aus dem Zusammenschluss mit UASC kompensiert werden konnten, teilte das Unternehmen mit. Während Charterraten und Treibstoffpreise deutlich gestiegen seien, hätten sich die Frachtraten langsamer als erwartet erholt.

Durchschnittlich seien 1.020 $/TEU erzielt worden gegenüber 1.065 $/TEU vor Jahresfrist. Hingegen stiegen die Bunkerpreise auf 385 $/t gegenüber 312 $/t im 1. Halbjahr des Vorjahres.

Der Umsatz wuchs bei Hapag-Lloyd nach der Übernahme von UASC auf 5,4 Mrd. € (2017: 4,5 Mrd. €) und die Transportmenge um 39% auf 5,85 Mio. TEU (2017: 4,2 Mio. TEU). Im Vergleich der Ergebnisse beider Reedereien zum ersten Halbjahr 2017 wuchs die Transportmenge um 3,9%.

Habben Jansen, Hapag
Rolf Habben Jansen (Foto: Hapag-Lloyd)

»Für den Rest des Jahres erwarten wir eine langsame, graduelle Verbesserung des Marktumfelds«, sagte CEO Rolf Habben Jansen. Gleichzeitig bestünden ausgeprägte geopolitische Unsicherheiten. Deshalb seien weitere Maßnahmen eingeleitet worden, um diesen Kosten entgegenzuwirken: »Wir überprüfen die Wirtschaftlichkeit unserer Schiffssysteme und optimieren unsere Terminalverträge, um zusätzliche Entlastungen auf der Kostenseite zu erzielen«, so Habben Jansen.