Mit den letzten Rammschlägen wurde jetzt der Austausch der Weichendalben im Nord-Ostsee-Kanal (NOK) abgeschlossen. Für 13 Mio. € wurden in der westlichen Kanalstrecke rund 220 Holzdalbenbündel durch 176 neue Stahldalben ersetzt.
Zuvor waren bereits die Dalben auf der Oststrecke zwischen Rendsburg und Kiel-Holtenau sowie in den weiteren Weichen der Weststrecke ausgewechselt worden. Insgesamt hat die WSV 50 Mio. € investiert.
Die neuen Dalben bestehen aus bis zu 30 m langen Stahlrohren mit einem Durchmesser von 1,52 m. Sie wiegen jeweils 25 t und haben am oberen Ende einen drehbaren Aufsatz, einen so genannten Kappenfender. »In den bereits umgerüsteten Weichen hat sich gezeigt, dass die neuen Dalben mit diesem Fenderaufsatz erheblich höhere Belastungen aushalten. Wir verzeichnen deutlich weniger Anfahr- und Reibeschäden«, erläutert WSV-Projektleiterin Sabine Zebermann. Außerdem seien die neuen Stahldalben, deren Nutzungsdauer auf 45 Jahre ausgelegt ist, unempfindlich gegenüber Bohrmuscheln, die den alten Holzdalben teils arg zugesetzt und deren Standsicherheit gemindert hatten.
Die ersten neuen Dalben wurden 2008 in der Weiche Groß-Nordsee sowie im Binnen- und Nordhafen Kiel gesetzt. Bis 2010 folgten die Weichen Schülp, Audorf-Rade, Königsförde, Brunsbüttel Süd und Dückerswisch. Anschließend ließ die WSV die Weichen Schwartenbek und Fischerhütte Nord (bis 2014) sowie Fischerhütte Süd (Fertigstellung 2016) von Holz auf Stahl umrüsten.
Während der einzelnen Projektphasen seien kleinere technische Optimierungen vorgenommen worden, heißt es. So wurde die Höhe der Dalben über Wasser von 2,0 auf 2,5 m angepasst, die anfangs schwarz lackierten und mittig auf den Dalben montierten Poller wurden weiß gestrichen und rückten Richtung Kanalufer.
Es gibt am Nord-Ostsee-Kanal zwölf Ausweichstellen (sogenannte Weichen, wo der Kanal deutlich breiter ist als in der Strecke, so dass dort entgegenkommende Schiffe abgewartet und langsame Schiffe oder Schleppverbände überholt werden können. In den Ausweichstellen befinden sich Dalbenreihen, an denen wartende Schiffe anlegen können.
