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Die Logistik für Leercontainer ist für Häfen und Reedereien eine große Herausforderung und birgt gleichzeitig viel Effizienz-Potential. Eine neue Partnerschaft will künstliche Intelligenz einsetzen, um die Abläufe zu optimieren.

In den Häfen geht es um die Verwaltung von Containe[ds_preview]rdepots, Platzmangel und aufwendige Terminaltransporte. Das verursacht zusätzliche Kosten. Hafenmanagern ist das im Wettbewerb um Kunden ein Dorn im Auge, entsprechende Projekte sollen das Problem beheben. In Hamburg beispielsweise will man mit Hilfe eines »virtuellen Depots« die Zahl von Leerfahrten verringern. Das deutsche Start-Up »xChange« arbeitet ebenfalls mit der Thematik, wie HANSA bereits zu Jahresbeginn berichtete. Auch für Linienreedereien bedeuten Leercontainer und ihre administrativen Aufwand, zudem geht es um Erlöse und Frachtraten.

Um diese Probleme zu meistern oder zumindest die negativen Effekte abzumildern haben sich jetzt die Unternehmen Marlink und Transmetrics zusammengetan und eine strategische Partnerschaft beschlossen. Markink ist in der Schifffahrt als SatComm-Anbieter bekannt, das Start-Up Transmetrics beschäftigt sich mit künstlicher Intelligenz, Big Data und der »vorausschauender Logistikoptimierung«.

Durch die Partnerschaft werde es Transmetrics ermöglicht, das Breitband-Satellitenkommunikationsnetz, digitale Lösungen und Kontakte von Marlink für die weitere Entwicklung maritimer Logistikinnovationen zu nutzen, heißt es in einer Mitteilung. Im Rahmen seiner Smart Connectivity-Strategie wolle Marlink neue Partner und Anwendungen unterstützen, um die Digitalisierung seiner Kunden zu ermöglichen.

Das Start-up setzt auf sein eigens entwickeltes Asset-Management-Tool. »Basierend auf der Anwendung von KI-Algorithmen zur Datenbereinigung und Bedarfsprognose schlägt die AssetMetrics-Software die optimale Lager-, Repositionierungs- und Wartungsstrategie für leere Behälter sowie die optimale Höhe des “Sicherheitsbestands” an jedem Standort vor«, so die Ankündigung. Es wird geschätzt, dass Reedereien etwa 10-15% Kostenreduzierung in der Leergutlogistik erwarten können. Falls dem tatsächlich so ist, wäre das für die Carrier – die mit sehr schwankenden Frachtraten und derzeit wieder stark wachsenden Bunkerkosten zu kämpfen haben – ein großer Sprung. Eine öffentliche Reaktion aus der Reedereibranche auf das neue Projekt gibt es allerdings noch nicht.

»Transmetrics wird uns helfen, die oberste Priorität unserer Kunden anzusprechen, die darin besteht, die gesamte Logistikkette zu digitalisieren und die Ineffizienz des Frachtverkehrs und der Logistik zu beheben. Mit unseren intelligenten Connectivity-Lösungen können wir einen spürbaren wirtschaftlichen Mehrwert bieten«, wird Gennaro Faella zitiert, Head of Strategic Business Development bei Marlink. Dieses Pilotprojekt sei für Marlink von strategischer Bedeutung.