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Das Wachstum im Automobilumschlag am Hafen Emden und die dort knapper werdende Kapazität wecken Interesse am JadeWeserPort an dem Segment. Eine Machbarkeitsstudie soll die Potenziale für Wilhelmshaven untersuchen.

Der Vorstand der Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung (WHV[ds_preview]) hat den Emder Hafen besucht um sich insbesondere einen Einblick in den RoRo-Umschlag zu verschaffen. Neben fabrikneuen Kraftfahrzeugen sind außerdem Forstprodukte, Windkraftanlagen, Flüssiggüter und Projektladungen für den Hafen von Bedeutung.

WHV besucht Hafen Emden
v.l.: Hans-Joachim Uhlendorf (WHV-Vizepräsident), Martin Schadewald (Volksbank Jever, Beirat WHV) Günter Reiche (WHV), Helmut Weermann (Emder Hafenförderungsgesellschaft), Heiner Holzhausen (WHV-Vorstand), Volker Weiß (Niederlassungsleiter Niedersachsen Ports Emden) und John H. Niemann (WHV-Präsident) (Foto: WHV)

Das besondere Interesse galt der Entwicklung des derzeitigen und möglicherweise zukünftigen Kraftfahrzeugumschlagvolumens bis zum Jahr 2030. Von rund 1,45 Mio. Autos (2017) soll die Verladung auf ca. 2,1 Mio. Fahrzeuge gesteigert werden. Um die technische Machbarkeit dieser Entwicklung darzustellen wird seitens N-Ports vorgesehen, den Großschiffsliegeplatz zwischen Emskai und Emspier schnellstmöglich zu realisieren, damit der Hafen Emden seine Wettbewerbsfähigkeit erhalten und ausbauen sowie zukünftige Umschlagspotentiale realisieren kann.

Autoumschlag am JadeWeserPort?

»Dass zukünftiger Bedarf an PKW-Umschlagskapazität vorhanden sein wird, hat Jörg Mosolf, Vorsitzender der Mosolf-Gruppe (Kirchheim/Teck) und führender Automobillogistiker, in einem kürzlich gehaltenen Referat im Club zu Wilhelmshaven plausibel dargestellt. Da sich seine Unternehmensgruppe stärker im seeseitigen Autoim- und export engagieren will, wird eine Be- und Entlademöglichkeit für Autotransportschiffe in Hafennähe für Autos benötigt«, so die WHV in einer Mitteilung.

Deshalb werde die Mosolf-Gruppe auf eigene Rechnung eine Machbarkeitsstudie in Auftrag geben, in der geprüft werden solle, inwieweit am JadeWeserPort (JWP) in Wilhelmshaven der Umschlag von Pkw möglich sei, ohne den Containerumschlag zu beeinträchtigen.

Emden an der Kapazitäts- und Flächengrenze

Emden zählt mit rund 7,2 Mio. t Umschlag im Jahr 2017 zu den acht umschlagstärksten Häfen an der deutschen Nordseeküste. Um für die Zukunft gerüstet zu sein, hat N-Ports einen Hafenentwicklungsplan aufgestellt. Das Perspektivpapier dient der Vorbereitung einer mittel- bis langfristigen Betrachtung (2030/2040) der Hafenentwicklung und damit auch der Planung der künftigen Infrastruktur im Hafen. Die Flächen im historisch gewachsenen Binnenhafen sind weitgehend ausgelastet und die vorhandene Infrastruktur im Außenhafen stößt zunehmend auf ihre Kapazitätsgrenzen.