Quelle: BSH
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Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) startet am 28. August am Süd-West Terminal in Hamburg seine 21. Gesamtaufnahme der Nordsee. Zum Einsatz kommt ein allerdings kein deutsches, sondern ein irisches Schiff.

Auf der etwa 3.100 sm langen Forschungsfahrt werden zw[ds_preview]ölf Wissenschaftler und Techniker aktuelle ozeanographische und meereschemische Daten ermitteln und das Seewasser auf die Konzentration ausgewählter künstlicher Radionuklide untersuchen, teilte das BSH jetzt mit. Die Daten dienen einer aktuellen Zustandsbewertung der Nordsee und der Erfassung klimabedingter Veränderungen in der Nordsee. Die Reise mit dem irischen Forschungsschiff »Celtic Explorer« endet am 13. September in Bremerhaven.

Das BSH fährt seit 1998 mit wechselnden Schiffen ein Netz von ortsfesten Stationen ab, auf denen das Schiff für ozeanographische und chemische Profilmessungen und zur Entnahme von Wasser- und teilweise auch Sedimentproben aufgestoppt wird. Die auf den über 80 Stationen erhobenen Daten dienen zur detaillierten Bestimmung der räumlichen Verteilung von Temperatur, Salzgehalt und Dichte des Seewassers, der Analyse von Nährstoffen, organischen Schadstoffen sowie zur Bestimmung der Sauerstoffsättigung, der Alkalinität und des pH-Wertes des Seewassers.

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Foto: BSH

Darüber hinaus werden die oberflächennahe Chlorophyll- und Trübstoffverteilung sowie die Sichttiefe des Meerwassers bestimmt. Diese Messungen dienen u.a. der Überprüfung und Validierung optischer Sensoren auf Satelliten, die vom BSH ganzjährig zur Zustandsbewertung von Nord- und Ostsee genutzt werden.

Ein Teil der Daten wird bereits an Bord für eine erste Bewertung analysiert, eine detaillierte Aus- und Bewertung, insbesondere vieler chemischer Parameter, ist aber erst nach Rückkehr und zusätzlichen Analysen im Labor möglich. Die erhobenen Daten dokumentieren den aktuellen Nordseezustand und dessen langfristige Entwicklung über die letzten 21 Jahre. »Damit sind sie auch ein wichtiger Beitrag zur Erfüllung der deutschen Monitoringverpflichtungen im Rahmen der europäischen Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL) und helfen bei der Validierung von operationellen Ozeanmodellen«, so das BSH weiter.

»Die Langfristigkeit dieser Messungen zusammen mit der Kombination von physikalischen und chemischen Parametern ist von besonderer Bedeutung für die Plausibilisierung von Klimaszenarien und die Bewertung klimabedingter Veränderungen in der Nordsee«, teilte die Behörde mit. Erst derartig lange Zeitserien würden die Trennung der eigentlichen Klimasignale von der hohen natürlichen Variabilität der Nordsee ermöglichen.